Dom Alfredo Schäffler in Ingolstadt
Am 17.10.02 kam Bischof Alfredo Schäffler nach Ingolstadt und berichtete über den Fortgang der Straßenkinderprojekte in Teresina und Parnaiba.
Dom Alfredo Schäffler zu Besuch in Ingolstadt
Mit einem Besuch in Ingolstadt am 17.10.02 wollte sich Dom Alfredo Schäffler bei seinen Spendern im Ingolstädter Raum bedanken: bei der Künstlerin Lia Steib, die seit fast 20 Jahren für Straßenkinder in Brasilien malt und inzwischen schon über 71.000 Euro für Projekte von Dom Alfredo Schäffler spendete sowie bei den Vorsitzenden der „Claudius Bayerl Stiftung“, die seine Aktivitäten ebenfalls unterstützt. Leider konnte Dom Alfredo keine öffentliche Veranstaltung abhalten, da er durch einige berufliche Termine den Aufenthalt in Ingolstadt sehr kurz halten mußte.
Begeistert erzählte er davon, wieviel das in Deutschland gespendete Geld in seinem Wirkungskreis in Brasilien in den Straßenkinderprojekten Gutes bringt und bedankte sich herzlich für die geleistete Unterstützung. Er betonte dabei, daß die Not im Nordosten Brasiliens für Europäer kaum vorstellbar ist. Das durchschnittliche Jahreseinkommen beträgt dort 830 Euro, während es im brasilianischen Durchschnitt 4000 Euro sind. Auch die Arbeitslosenquote ist sehr hoch, in Teresina beträgt sie 40 Prozent.
Mit seiner Berufung zum Bischof verließ er vor 2 Jahren die Region Teresina, um nach Parnaiba zu gehen. Erleichtert berichtete er, daß sich die Diözese Teresina mit seinem Nachfolger in sehr guten Händen befindet, der das begonnene Engagement für Straßenkinder fortsetzt. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer arbeiten mit, um die Grundversorgung und die Erziehung der Kinder zu gewährleisten. Vor allem arbeitslose Jugendliche lassen sich für die Arbeit in den Zentren begeistern, nicht nur weil sie für ihre Arbeit zu essen bekommen, sondern weil sie im Einsatz Dom Alfredos Hoffnung verspüren. In und um Teresina gibt es inzwischen 36 Zentren für Straßenkinder, in denen täglich 5000 Kinder mit Reis und Bohnen versorgt werden.
Begeistert erzählte er auch von der letzten Aktion: „Weihnachten ohne Hunger“: Jugendliche organisierten ein Fest und verlangten als Eintritt 2 Kilogramm Lebensmittel. Es kam eine Summe von 6000 Kilo zusammen, die die jungen Menschen an hungernde Familien verteilten, damit diese wenigsten an Weihnachten zu essen hatten.
Als Alfredo Schäffler im Jahr 2000 zum Bischof der Diözese Parnaiba ernannt wurde, wies er bereits bei der ersten öffentlichen Einführung darauf hin, daß die Kinder im Müll nach Eßbarem wühlen müssen: „Man kann nicht Eucharistie feiern, wenn man nicht alles daran setzt, diese Mißstände zu beseitigen.“ Er begann auch an seiner neuen Wirkungsstätte sofort mit dem Bau von Straßenkinderzentren. Inzwischen, nach etwa 2 Jahren, existieren in der Diözese Parnaiba bereits 4 Häuser, die insgesamt über 200 Kinder versorgen. Ein fünftes Zentrum, “ Santa Tereshina“ wird gerade gebaut, das etwa 50 Kinder aufnehmen kann. „Innerhalb von zwei Monaten wird ein solches Gebäude fertiggestellt; es ist einfach in der Ausstattung und auch nicht allzu teuer“, wie Dom Alfredo betont; pro Quadratmeter muß er mit umgerechnet etwa 70 Euro rechnen.
Ein akutes Problem in der Gegend von Parnaiba ist die Wasserversorgung; Brunnen mit sauberem Wasser gibt es sehr wenige. Immer wieder trinken kleine Kinder aus Wasserläufen, die stark verschmutzt sind, wodurch es bei den ausgemergelten Kindern zu Entzündungen, zu Wurmbefall und zu Durchfall kommt. Mit Unterstützung Dom Alfredos werden Zisternen gebaut, um eine bessere und leichtere Wasserversorgung zu ermöglichen.
Wichtig ist auch die Gesundheitsvorsorge bei den Babies. Unter den gegebenen schwierigen Umständen können freiwillige Helfer lebensbedrohliche Entwicklungen vermeiden helfen. Gezielte Gewichtskontrollen lassen schnell ein gefährliches Untergewicht erkennen, dem man mit einem nahrhaften Brei entgegenwirkt. Mit einer Lösung aus Wasser, Salz und Zucker können Durchfälle erfolgreich behandelt werden. Durch diese einfachen und doch wirkungsvollen Maßnahmen konnte schon Tausenden von Kindern geholfen werden.
Im Gespräch spürt man, daß Dom Alfredo sich aus tiefster innerer Nächstenliebe engagiert. Er versteht sich in dieser Arbeit als Koordinator und Organisator der Hilfsdienste für die Straßenkinder und will den hungernden und vergessenen Kindern „ein wenig Licht, Wärme und Liebe in das mühsame dunkle Leben bringen“, wie er es bescheiden ausdrückt. Die aufgebauten Zentren für Straßenkinder, in denen Kinder Essen, Erziehung und Schulbildung bekommen, sind für ihn „Zeichen der Hoffnung für die Ärmsten der Armen, Zeichen, daß sich jemand ihrer annimmt, daß sich jemand kümmert“.
Auch wenn durch die brasilianische Verwaltung sporadisch Unterstützung in Form von Zuschüssen für Lehrkräfte,Transporte oder Lebensmittellieferungen nach Ernten gegeben werden, reicht dies bei weitem nicht für die Mindestversorgung von Straßenkindern. Um so mehr freut es ihn, wenn durch Sonderaktionen und Spenden Geld für die Ärmsten der Armen zusammenkommt.
An seinem Ziel, die Kinder wegzubringen von der Straße, vom Hunger, von Drogen und Kriminalität arbeitet er mit aller Kraft weiter. Seine Vision, den Kindern Hoffnung zu geben, das Leben etwas mehr lebenswert erscheinen zu lassen, leitet ihn.
Wir können diese Tatkraft zumindest finanziell unterstützen: Spenden werden erbeten an die „Claudius Bayerl Stiftung“,- Dom Alfredo Schäffler – Kto.Nr. 230 2969 bei der Liga Bank, München, BLZ 750 903 00.
Begeisterte Resonanz auf das Benefiz-Konzert am 14.08.2002:
Nach dem Konzert der Claudius Bayerl Stiftung am 14.08.2002 in der Pfarrkirche Oberstimm zeigten sich die Besucher begeistert von den aufgeführten Musikwerken. Es wurden 2556,30 € gespendet, die den Straßenkindern in Brasilien und Simbabwe zugutekommen. Beeindruckend war nicht nur die große Besucherzahl und die Summe der Spenden, sondern auch die spontanen Reaktionen, tatkräftig an den Zielen der Stiftung mitzuarbeiten. Herzlichen Dank!!!
Presseberichte können Sie hier nachlesen: Bericht vom 24.10.02, Bericht vom 10.08.02, Bericht vom 17.08.02 und Bericht vom 20.08.02