Zum ersten Mal sind wir dieses Jahr mit einem Stand am Christkindlmarkt Oberstimm vertreten. Der Markt findet vom 02.-03.12.2023 statt, Start am Samstag um 14:00 Uhr, am Sonntag ab 12:00 Uhr. Wir verkaufen selbstgestaltete Weihnachtskarten und Karten zu besonderen Anlässen sowie mit der Dotting-Technik verzierte Büchlein und Steine. Der Gewinn der handgemachten Geschenke geht zugunsten unserer Straßenkinderprojekte in Brasilien und Simbabwe.
Die Claudius Bayerl Stiftung besteht inzwischen seit 21 Jahren – sie wurde am 5.12.2001 als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes Claudius Bayerl ins Leben gerufen. Mit dem 21. Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten im Jahr 2022 dar.
Das Spendenaufkommen in diesem Jahr lag bei fast 20.000 € – die so wichtige und kontinuierliche Unterstützung für die Straßenkinder kann dadurch weiter gewährleistet werden!
Einige Aktivitäten im Jahr 2022 sollen hier besonders aufgeführt werden:
Wie bereits berichtet, hat Familie Maier aus Oberstimm im Mai ein Wohnzimmer-Benefizkonzert für die Claudius Bayerl Stiftung veranstaltet – ganz herzlichen Dank dafür!
Die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes sowie des Jahresabschlussgottesdienstes der evangelischen Kirchengemeinde Manching kam wieder den Straßenkindern zu Gute – ein herzliches Dankeschön an den Kirchenvorstand und an die Kirchenbesucher.
Da 2022 wieder ein Barthelmarkt stattfand, konnte Familie Schweiger aus Oberstimm ihre Aktion fortführen: sie ließen viele Barthelmarktbesucher auf ihrem Anwesen parken und baten um eine Spende für die Stiftung, hierbei wurde wieder eine stattliche Summe erzielt.
Auch wurden wieder einige „runde Geburtstagsfeiern“ im Freundes- und Verwandtenkreis abgehalten, wo die Jubilarinnen und Jubilare auf Geschenke verzichteten. Dadurch kamen große Summen für die Straßenkinder zusammen. An die Geburtstagskinder und an alle geladenen Gäste ein ganz herzliches Dankeschön für diese Großzügigkeit! Auch bei einer Beerdigung wurde gebeten, statt Blumen eine Spende an die Stiftung zu überweisen – auch für diese Spenden bedanken wir uns herzlich.
Die gespendeten Gelder wurden auch 2022 wieder für die bereits bekannten Projekte verwendet:
1. Unterstützung von Straßenkindern in Parnaíba (Nordosten Brasilien)
Auch im Jahr 2022 verbesserte sich die wirtschaftliche Situation in Brasilien nicht. Es herrscht weiterhin eine sehr hohe Arbeitslosigkeit, vor allem auf dem Sektor der Geringverdiener. Die Zahl der Armen stieg immer noch an und die Einkommensunterschiede in Brasilien sind weiter extrem groß. Nach wie vor leben viele Menschen im Land in extremer Armut, haben schwierige hygienische Bedingungen, schlechte medizinische Versorgung und müssen mit einer hohen Inflationsrate zurechtkommen.
Mit Altbischof Alfredo Schäffler sind wir weiterhin in regelmäßigem Austausch und erfahren, wie die gespendeten Gelder eingesetzt werden. Mit Hilfe von Pater Dr. Heinrich Hegemann koordiniert er die Unterstützung der Sozialzentren und verwaltet die Spendengelder. Da auch im Jahr 2022 durch die Pandemie die Sozialzentren noch teilweise geschlossen bleiben mussten, wurden wieder durch sehr engagierte freiwillige Menschen die Lebensmittelpakete an die bedürftigen Kinder und deren Familien verteilt.
Auch die Wasserknappheit im Nordosten Brasiliens ist nach wie vor ein großes Problem, sodass weiter Kredite zum Bau von Zisternen gegeben werden. Auch das Programm zur Versorgung und Betreuung von jungen Frauen und deren Babys und Kleinkinder mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ wurde weitergeführt. Nachdem es die Corona-Lockerungen zuließen, wurden im Sozialzentrum „São Claudio“ – neben der Versorgung und Betreuung von Kindern – auch wieder die Nähkurse für Frauen angeboten.
2. Unterstützung von Kindern in Simbabwe
Auch in Simbabwe ist die wirtschaftliche Situation nach wie vor katastrophal und das Land befand sich auch 2022 in einer massiven wirtschaftlichen Krise. Der Hunger im Land ist erschütternd: über die Hälfte der Bevölkerung hungert. Die Welthungerhilfe schätzt die Lage in Simbabwe als „sehr ernst“ ein, die höchste Stufe des Welthungerindex. Die Arbeitslosigkeit ist weiter äußerst hoch und es ist bisher keine Veränderung in Sicht. Obwohl es kaum vorstellbar ist, steigt die Inflationsrate immer weiter an, was extreme Preissteigerungen zur Folge hat. Die allermeisten Eltern sind kaum mehr in der Lage, ihre Kinder mit Nahrung zu versorgen, geschweige denn, für Schulgelder oder medizinische Versorgung aufzukommen, denn auch die Schulgebühren für Kinder wurden massiv angehoben.
a) Unterstützung der Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma
In Kambuzuma, einem Vorort der Hauptstadt Harare, werden seit nunmehr 15 Jahren in der Suppenküche „Lord Orphan Care“ täglich 80 bis 100 Kinder und Jugendliche betreut. Die Eltern dieser Kinder sind meist verstorben oder sehr krank und können sich dadurch nicht um die Kinder kümmern. Oftmals leben diese Kinder in den armseligen Behausungen ihrer Verwandten, wo sie mehr geduldet als erwünscht sind. Engagierte ehrenamtlich tätige Helferinnen und Helfer, die teilweise selber als Waisenkinder aufgewachsen sind, kümmern sich darum, dass diese Kinder trotz der widrigen Lebensumstände morgens und abends mit warmer Nahrung versorgt werden. Auch am Nachmittag werden die Kinder betreut. Für Schulgebühren, für Kleidung, warme Decken, Seifen und andere Hygieneartikel wird ebenfalls gesorgt. Wenn ein Kind krank ist, werden die Kosten für Arztbesuch und Behandlung von Spendengeldern bezahlt. Den Jugendlichen werden einfache Ausbildungen geboten in einer Nähwerkstatt, als Gärtner und als Schweißer. Durch entsprechende Hygienemaßnahmen konnten die Kinder durchgehend mit Nahrung versorgt werden.
b) Engagement für Kinder von blinden Müttern im Slumviertel von Epworth: „Ray of Vision“
Auch die blinden Mütter mit ihren Kindern im Slumviertel Epworth, am Rande von Harare, wurden weiter unterstützt: Das seit 2016 angemietete kleine Haus mit Garten ist nach wie vor wöchentlicher Treffpunkt für 22 blinde Mütter mit ihre etwa 90 Kindern. Seit 2020 werden dort zusätzlich 22 Straßenkinder mit Nahrung versorgt. Diese Treffen sind für die blinden Frauen sehr wichtig geworden. Sie können sich austauschen, singen, beten, tanzen und an Vorträgen teilnehmen. Mittags kommen die Schulkinder und es gibt für alle eine warme Mahlzeit. Pandemiebedingt konnten auch im Jahr 2022 die wöchentlichen Treffen nicht durchgängig stattfinden, doch wurden für die blinden Mütter und ihre Kinder Lebensmittelpakete gepackt, die sie abholten. An drei Nachmittagen üben die Schülerinnen und Schüler lesen, schreiben und rechnen. Aufgrund der mehrjährigen Unterstützung ist es gelungen, das Betteln sehr zu reduzieren. Da auch das Schulgeld bezahlt wird, können die Kinder die Schule besuchen.
Die Jugendlichen haben seit mehreren Jahren die Möglichkeit, eine Ausbildung z.B. als Schweißer, Näherin, Friseurin, Schreiner oder Gärtner zu absolvieren oder besuchen Computer- und Schwesternhelferinnenkurse. Auch kümmern sie sich nach wie vor um den großen Garten rund um das angemietete Haus und ernten wertvolles Obst und Gemüse. Neben den beruflichen Fähigkeiten wird durch die neue Herausforderung auch das Selbstbewusstsein gestärkt und sie fungieren inzwischen als Vorbilder für andere Heranwachsende. Diejenigen, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben, sind mittlerweile in der Lage, mit ihrer Arbeit ihre Familien zu unterstützen.
c) Projekt „Freedom from hunger“
Auch das im Jahr 2020 begonnene Projekt „Freedom from hunger“ wurde weiter unterstützt. Wie bereits berichtet, hat ein ehemaliges Straßenkind zusammen mit ihrem Mann und inzwischen einer weiteren Helferin aufgrund der starken Not der Straßenkinder dieses Projekt gegründet. Freiwillige Helferinnen und Helfer stellen seither zweimal pro Woche stundenweise ein gemietetes Zelt in einem Park in Harare auf. Nach wie vor kommen etwa 40 hungernde und teilweise kranke Kinder im Alter von 3-16 Jahren, bekommen eine warme Mahlzeit und werden unterstützt bei dringend benötigen Arzt- und Klinikbesuchen. Auch Lebensmittelpakete wurden wieder ausgegeben und in unregelmäßigen Abständen wurden die Kinder am Nachmittag unterrichtet.
d) Die „St. Paul’s Musami“-Missionsstation in der Nähe von Harare, Simbabwe
Wie bereits berichtet, starb im Spätsommer 2022 Pater Karl Herrmann mit 65 Jahren plötzlich und unerwartet an den Folgen eines Kollaps. Zuletzt wirkte Pater Karl in der 80 km von Harare gelegenen St. Paul’s Musami Mission. Sein großes Anliegen war es, benachteiligten Kindern den Zugang zu schulischer Bildung zu ermöglichen und wir haben ihn seit 2011 regelmäßig mit Spendengeldern unterstützt. Pater Karl berichtete uns bei seinen Heimaturlauben und zeigte mit großer Begeisterung kleine Filme und Bilder von seinen „Schützlingen“ in Simbabwe. Wir bedauern seinen plötzlichen Tod sehr. Für das Stiftungsprojekt „St. Paul’s Musami Mission“ haben wir dadurch auch den direkten Ansprechpartner verloren, der für uns Garant war für den sorgsamen und dem Stiftungszweck entsprechenden Umgang mit dem überwiesenen Geld. Wir haben uns deshalb schweren Herzens entschlossen, in Zukunft keine Spenden mehr für dieses Projekt zu überweisen.
Falls Sie Fragen und Anregungen haben oder zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Im Spätsommer 2022 erreichte uns die traurige Nachricht, dass Pater Karl Herrmann mit 65 Jahren plötzlich und unerwartet an den Folgen eines Kollaps verstarb. Er war der Ansprechpartner des von der Stiftung unterstützen Projekts der „St. Paul’s Musami Mission“ in der Nähe von Harare in Simbabwe.
Pater Karl Herrmann hat lange Jahre in Simbabwe gewirkt: Ab 2004 leitete er die Missionsstation St. Rupert Mayer im Bistum Chinhoyi, zu der neben der Pfarrei mehrere Schulen und ein Krankenhaus gehören. Im Jahr 2015 übernahm er dann die Leitung der Sacred-Heart-Mission in Banket (Diözese Chinhoyi) und kümmerte sich um rund 1600 Schülerinnen und Schülern verschiedener Schularten. Zuletzt wirkte Pater Karl in der 80 km von Harare gelegenen St. Paul’s Musami Mission.
Wir lernten Pater Karl im Jahr 2010 kennen, als er uns während seines Heimaturlaubs in Pfahldorf im Landkreis Eichstätt besuchte. Er hörte von unserer Stiftung und war auf der Suche nach Unterstützung für mittellose Kinder in seiner Missionsschule. Sein großes Anliegen war es, benachteiligten Kindern den Zugang zu schulischer Bildung zu ermöglichen. Als Vorstand der Stiftung entschlossen wir uns, die Anliegen von Pater Karl zu unterstützen und haben seit 2011 regelmäßig Stiftungsgelder an ihn überwiesen. Bei seinen weiteren Heimaturlauben besuchte er uns immer wieder und zeigte mit großer Begeisterung kleine Filme und Bilder von seinen „Schützlingen“ in Simbabwe.
Wir erlebten Pater Karl als großen Menschenfreund, der sich mit außergewöhnlichem Engagement für arme Kinder in seinem Wirkungsfeld einsetzte und bedauern seinen plötzlichen Tod sehr. Für das Stiftungsprojekt „St. Paul’s Musami Mission“ haben wir dadurch auch den direkten Ansprechpartner verloren, der für uns Garant war für den sorgsamen und dem Stiftungszweck entsprechenden Umgang mit dem überwiesenen Geld.
Die Claudius Bayerl Stiftung besteht inzwischen seit 20 Jahren! Sie wurde am 5.12.2001 als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes Claudius Bayerl ins Leben gerufen. Mit dem zwanzigsten Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten im Jahr 2021 dar.
Ganz herzlich danken wir all den treuen Spenderinnen und Spendern, die zum großen Teil seit nunmehr 20 Jahren die Stiftungsanliegen unterstützen! Das Spendenaufkommen in diesem Jahr lag bei fast 26.000 € – Geld, das wieder sehr viel bewirken konnte! Einige Aktivitäten im Jahr 2021 sollen hier besonders aufgeführt werden:
Das Zentrum für Zahnmedizin in Baar-Ebenhausen hat erneut gesammeltes Zahngold gespendet – dadurch konnte ein sehr großer Betrag für die Stiftungsarbeit erzielt werden.
Die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes sowie des Jahresabschluss-gottesdienstes der evangelischen Kirchengemeinde Manching kam wieder den Straßenkindern zu Gute –ein ganz herzliches Dankeschön an den Kirchenvorstand und an die Kirchenbesucher.
Im Advent wurden zwei Online-Veranstaltungen angeboten: einmal eine „Yogastunde“ für den
Stiftungszweck und zum anderen ein „Adventszauber“ mit meditativen und spirituellen Einheiten, der an den vier Adventssonntagen stattfand – an beide Veranstalterinnen einen ganz herzlichen Dank!
Daneben waren wieder einige „runde Geburtstagsfeiern“ im Freundes- und Verwandtenkreis – die Jubilarinnen und Jubilare verzichteten auf Geschenke, wodurch große Summen für die Straßenkinder zusammenkamen. An die Geburtstagskinder und an alle geladenen Gäste ein ganz herzliches Dankeschön für diese Großzügigkeit!
Auch 2021 wurden die gespendeten Gelder wieder für die bereits bekannten Projekte verwendet:
1. Unterstützung von Straßenkindern in Parnaíba (Nordosten Brasilien)
In Brasilien war die wirtschaftliche Situation auch im Jahr 2021 nicht auf Wachstumskurs und es herrscht weiter eine sehr hohe Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Armen stieg weiter an und die Einkommens-unterschiede in Brasilien sind nach wie vor sehr groß. Nach wie vor leben viele Menschen im Land in extremer Armut, haben schwierige hygienische Bedingungen, schlechte medizinische Versorgung und müssen mit einer hohen Inflationsrate zurechtkommen.
Wie uns Altbischof Alfredo Schäffler berichtete, koordiniert er mit Hilfe von Pater Dr. Heinrich Hegemann weiterhin die Verwaltung der Spendengelder. Da wie im Vorjahr auch 2021 durch die Pandemie die Sozialzentren teilweise geschlossen bleiben mussten, wurden wieder Lebensmittel an die bedürftigen Kinder und deren Familien verteilt. Viele freiwillige Helferinnen und Helfer halfen, die Essenspakete zu verteilen.
Da der Wassermangel im Nordosten Brasiliens nach wie vor ein großes Problem darstellt, wurden weiter Kredite zum Bau von Zisternen vergeben. Und auch das Programm zur Versorgung und Betreuung von jungen Frauen und deren Babys und Kleinkindern mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ wurde durchgeführt. Soweit es die Corona-Maßnahmen zuließen, wurden im Sozialzentrum „São Claudio“ neben der Versorgung und Betreuung von Kindern auch wieder die Nähkurse für Frauen angeboten.
2. Unterstützung von Kindern in Simbabwe
Simbabwe, einer der ärmsten Staaten der Welt, befand sich auch 2021 in einer massiven wirtschaftlichen Krise. Die im Februar 2019 eingeführte neue Währung des RTGS-Dollar (Real-Time Gross Settlement) brachte dem Land keinerlei Stabilität.
Es gibt weiter extreme Preissteigerungen, das Benzin ist nicht nur sehr teuer, sondern auch äußerst knapp – es bilden sich lange Schlangen an den Tankstellen. Vor allem zu Beginn des Jahres 2021 eskalierte die insgesamt sehr kritische Situation: vor allem aufgrund der extrem teuren Benzinpreise kam es zu gewaltsamen Protesten. Darauf reagierte die Regierung mit Folter, Körperverletzung und Tötung der Aufständischen durch das Militär.
Die genauen Zahlen der Inflation werden nicht mehr bekannt gegeben – man spricht von Hyperinflation, die bisher nicht eingedämmt werden konnte. Sie wirkt sich nicht nur massiv auf die Benzinpreise, sondern vor allem auch auf die Lebensmittelpreise aus. Auch ist es inzwischen kaum mehr möglich, ohne Handy einzukaufen und zu bezahlen, was für die armen Menschen ohne Handy die Situation noch verschlimmert. Die Arbeitslosigkeit ist weiter äußerst hoch – sie liegt bei fast 90 % und es ist bisher keine Veränderung in Sicht. Der Hunger im Land ist erschütternd und die staatlichen Maßnahmen zeigen keinerlei Wirkung. Es kommt immer öfter zu Plünderungen. Die pandemiebedingten Ausgangssperren waren für die Menschen eine weitere große Herausforderung: man konnte lediglich von 8-15 Uhr die Hütten verlassen, um Besorgungen zu machen. Dies wurde von Militär und Polizei streng kontrolliert und durch die große Enge in den Hütten nahmen Missbrauch und Gewalt zu.
a) Unterstützung der Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma
Die Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von Harare, wurde auch im Jahr 2021 wieder finanziell unterstützt: Zwischen 80 und 100 Kinder und Jugendliche werden hier täglich mit Nahrung versorgt. Das anfallende Schulgeld wird für einen Teil der Kinder bezahlt; und auch für Kleidung und ärztliche Versorgung wurden wieder Spendengelder verwendet. Nach wie vor werden die Kinder auch am Nachmittag betreut. In der Nähwerkstatt werden weiter Jugendliche ausgebildet, einige von ihnen absolvieren eine einjährige Gärtnerausbildung und inzwischen kam für einige Jugendliche noch eine Ausbildung als Schweißer hinzu. Der Gemüseanbau und die Hühnerzucht konnten weiter betrieben werden. Die Kinder, die hier versorgt werden, leben oft bei fernen Verwandten und sind dort meist nicht gern gesehen, weil sie als „zusätzliche Esser“ gesehen werden. Die Dankbarkeit über die Versorgung und Betreuung in der Suppenküche ist bei den Kindern und Jugendliche deshalb sehr groß. Durch entsprechende Hygienemaßnahmen war es möglich, auch während der Pandemiezeit die Versorgung zu gewährleisten.
b) Engagement für Kinder von blinden Müttern im Slumviertel Epworth
In der Nähe von Harare befindet sich das Slumviertel Epworth; seit 2016 wird hier ein Projekt unterstützt, das 22 blinde Mütter und ihre etwa 90 Kinder betreut. Pandemiebedingt konnten hier die wöchentlichen Treffen nicht durchgängig stattfinden, doch wurden für die blinden Mütter und ihre Kinder Lebensmittelpakete gepackt, die sie abholen konnten. Aufgrund der mehrjährigen Unterstützung ist es gelungen, das Betteln sehr zu reduzieren. Den Kindern wird es dadurch ermöglicht, die Schule zu besuchen, denn auch das Schulgeld wird bezahlt. Allerdings haben die Schulen inzwischen oft geschlossen, weil die Lehrer vom Staat nicht mehr bezahlt werden.
Der große Garten, der um das Haus angelegt wurde, wird gepflegt und bearbeitet und liefert wertvolles Obst und Gemüse. Soweit möglich, wird hier auch Nachmittagsunterricht angeboten.
Blinde Mutter in Epworth
c) Projekt „Freedom from hunger“
Das im Jahr 2020 begonnene Projekt „Freedom from hunger“ wird weiter unterstützt: Ein ehemaliges Straßenkind, Nabetha hat zusammen mit ihrem Mann und inzwischen einer weiteren Frau (Alice) im letzten Jahr aufgrund der starken Not der Straßenkinder dieses Projekt gegründet und bat den Kinderhausverein dringend um Hilfe. Freiwillige Helferinnen und Helfer stellen seither zweimal pro Woche stundenweise ein gemietetes Veranstaltungszelt in einem Park in Harare auf. Dort kommen etwa 40 abgemagerte und teilweise kranke Kinder im Alter von 3-16 Jahren zusammen, die in Harare auf der Straße leben. Die Kinder bekommen eine warme Mahlzeit und werden unterstützt bei dringend benötigen Arzt- und Klinikbesuchen; außerdem werden Lebensmittelpakete ausgegeben und teilweise von Hütte zu Hütte an die Kinder und Jugendlichen verteilt. In unregelmäßigen Abständen können die Kinder unterrichtet werden.
d) Die Jesuiten Missionsstation in Banket, Simbabwe Im vergangenen Jahr wurden wieder Kinder in der Missionsstation „Sacred Heart“ in Banket, in der Pater Karl Herrmann tätig ist, finanziell unterstützt. Die Missionsstation hat einen Kindergarten und eine Grundschule mit insgesamt etwa 1100 Kindern und ein Kolleg, das die Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Arme Kinder, die sich das Schulgeld und die Prüfungsgebühr nicht leisten können, werden finanziell unterstützt, um ihnen den Besuch der Schule zu ermöglichen. Auch hier war der Schulbetrieb unregelmäßig und durch die bereits erwähnte Lebensmittelknappheit wurde die Unterstützung mit Grundnahrungsmitteln immer dringender, um das Überleben der Kinder aus armen Verhältnissen zu ermöglichen.
Falls Sie Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Am Sonntag, dem 8. Mai 2022, fand das erste Wohnzimmer-Benefizkonzert für die Claudius Bayerl Stiftung statt. Familie Maier lud in Oberstimm zu einem musikalischen und kulinarischen Event ein: Monika Ketterl spielte auf der Steirischen Harmonika, Rainer Maier war am Klavier und Franziska Meier mit dem Hackbrett – gemeinsam spielten sie Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart sowie unterschiedliche Volksweisen. Im Anschluss an den wundervollen Musikgenuss gab es ein gemeinsames Mittagessen auf der Terrasse.
Ganz herzlichen Dank an die Familie Maier als Gastgeber und an alle Eingeladenen – es wurden 500 € für Straßenkinder gespendet.
2020: 19. Jahresbericht der Claudius
Bayerl Stiftung
Am 5.12.2001 wurde die Claudius
Bayerl Stiftung – als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes und Bruders Claudius
Bayerl – ins Leben gerufen. Mit dem neunzehnten Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten
im Jahr 2020 dar. Ein ganz herzliches Dankeschön allen Spenderinnen und Spendern,
die die Stiftungsaufgaben auch in diesem Jahr unterstützt haben und damit
wieder so vielen Not leidenden Kindern geholfen haben.
Das Spendenaufkommen in diesem Jahr lag bei fast 21.000 €, was für die
Straßenkinder wieder eine sehr große Hilfe bedeutete! Einige Aktivitäten im
Jahr 2020 sollen hier besonders aufgeführt werden:
Das Zentrum für Zahnmedizin in
Baar-Ebenhausen hat – wie im letzten Jahr – gesammeltes Zahngold an die
Stiftung gespendet, das die Straßenkinder wieder mit einem sehr großzügigen Betrag
unterstützte. Herzlichen Dank für dieses große Engagement!
Die von Familie Schwaiger schon traditionell gesammelten Spenden durch auf ihrem Anwesen parkende Barthelmarktbesucher musste heuer aufgrund der Coronapandemie ausfallen – dies haben sie durch eine großzügige private Spende ausgeglichen! Vielen Dank dafür!
Auch waren im Jahr 2020 wieder
mehrere Jubilare, die bei den Geburtstagsfeiern auf Geschenke verzichteten und
dadurch großzügige Spenden überwiesen haben. Ganz herzlichen Dank an die
Geburtstagskinder und an alle geladenen Gäste für diese Großzügigkeit! Auch bei einer
Beerdigung wurde zugunsten der Stiftung auf Kränze verzichtet.
Zudem haben wir dieses Jahr eine überraschende Spende aus dem HiPP-Kollegenkreis als Weihnachtskollekte erhalten – ganz herzlichen Dank für die schöne Idee und die Großzügigkeit der vielen neuen Spenderinnen und Spender!
Die evangelischen Kirchengemeinde
Manching hat in diesem Jahr ebenfalls wieder die Kollekte des ökumenischen
Gottesdienstes und des Jahresabschluss-gottesdienstes an die Stiftung gespendet
– herzlichen Dank an den Kirchenvorstand und an die Kirchenbesucher!
1.Unterstützung
von Straßenkindern in Parnaíba (im Nordosten Brasiliens)
Auch im Jahr 2020 war in Brasilien keine Verbesserung der Lebenssituation der armen
Bevölkerungsschicht spürbar. Neben der hohen Arbeitslosigkeit ist nach wie vor
die schlechte medizinische Versorgung ein großes Problem. Vor allem die
Menschen im Nordosten des Landes sind massiv davon betroffen. Dazu kam noch die
Coronapandemie. Sehr viele Menschen konnten dadurch ihren ohnehin schon sehr
spärlichen Lebensunterhalt nicht mehr verdienen.
Ebenso wurden die Sozialzentren, in denen die Kinder normalerweise eine warme Mahlzeit und Erziehung erhalten, geschlossen und es herrschte ein strenges Ausgehverbot. Wie Altbischof Alfredo Schäffler mitteilte, war jedoch trotz der äußerst schwierigen Situation auch eine große Welle der Solidarität spürbar. So konnten durch die Bereitschaft vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer Essenspakete an die Kinder verteilt werden, die normalerweise in den Sozialzentren versorgt werden. Auch berichtete er, dass zahlreiche Menschen vor seiner Tür standen und ihn um Reis und Bohnen baten. Er meinte: „Die Gesichter der Menschen sind vielfach gezeichnet vom Hunger und der Not. Das Leben unserer Menschen ist hier nicht so gut organisiert wie bei euch.“
Die
Kreditvergabe zum Bau von Zisternen und auch das Programm zur Versorgung und
Betreuung von jungen Frauen und deren Babys und Kleinkindern mit dem
sogenannten „Vitaminbrei“ wurde – trotz einiger Einschränkungen – durchgeführt.
2.Unterstützung von Kindern in Simbabwe, Afrika: Auch in Simbabwe war im Jahr 2020 aufgrund der Coronapandemie die Lage noch prekärer als sonst. Zu den schon seit Jahren unvorstellbaren wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen kam in diesem Jahr eine extreme Hyperinflation von 557,21% (vgl.statista.com) dazu, was eine starke Grundnahrungsmittelknappheit, eine massive Arbeitslosigkeit, eine Bargeldkrise und zur Folge hatte. Zusätzlich wurde die gesamte Wirtschaft und die Gesellschaft in allen Bereichen nochmal erschüttert durch die Pandemie. Die Menschen leiden massiv an Hunger und an den Repressionen aufgrund der pandemischen Ausnahmesituation. Diebstähle und Einbrüche nehmen aufgrund des permanenten Hungers im Land stetig zu.
a)Unterstützung der Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma In der Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma (einem Stadtteil von Harare) wurden 2020 trotz der erschwerten Bedingungen 86 Kinder und Jugendliche täglich mit Nahrung versorgt. Auf die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln wurde sehr geachtet und es trat kein Fall von Corona auf. Da alle Schulen bis Anfang November geschlossen waren, hielten sich die Kinder in den letzten Monaten während des Lockdowns den ganzen Tag in der Umgebung der Suppenküche auf. Auch für das anfallende Schulgeld der Kinder, für Kleidung, ärztliche Versorgung und Nachmittagsbetreuung wurden Spendengelder verwendet. Die Ausbildung von Jugendlichen wird – soweit möglich – fortgesetzt. Der Gemüseanbau und die Hühnerzucht werden ebenfalls weiter betrieben. Geleitet wird die Suppenküche von Catherine, Reminos, Philip und jungen Helferinnen und Helfern, die alle ehrenamtlich tätig sind. Alfreda Chagweda und Pater Konrad Landsberg kümmern sich um die finanziellen Belange des Projekts.
b)Unterstützung für blinde Mütter mit ihren Kindern im Slumviertel Epworth Finanzielle Hilfe bekamen auch die 22 blinden Mütter mit ihren Kindern im Slumviertel Epworth (in der Nähe von Harare), die seit 2016 unterstützt werden. Die Mütter erhalten nach wie vor 14-tägig ein Lebensmittelpaket, sodass sie nicht mehr täglich, geführt von ihren Kindern, in den Straßen von Harare betteln müssen. Die wöchentlichen Treffen und die Lebensmittelverteilung finden aufgrund der Pandemie jetzt vor dem Haus statt. Aufgrund der geschlossenen Schulen wird, soweit es die Situation zulässt, für die Kinder ein Nachmittagsunterricht organisiert. Der angelegte große Garten wird weiter bearbeitet und liefert wertvolles Obst und Gemüse. Für einige Kinder kann nach der Schulausbildung eine kleine Ausbildung (z.B. als Schweißer) organisiert werden.
Da Epworth eine sehr unsichere
Gegend mit vielen Diebstählen ist, wird in Erwägung gezogen, in eine sicherere
Gegend zu ziehen.
c) Daneben wird seit 2020 das Projekt „Freedom from hunger“ unterstützt: Ein ehemaliges Straßenkind, Nabetha hat zusammen mit ihrem Mann aufgrund der starken Not von Kindern dieses Projekt gegründet und bat den Kinderhausverein dringend um Hilfe. Das Paar kümmert sich um 40 Straßenkinder im Alter von 3 bis 16 Jahren in ihrer Gegend. Zweimal pro Woche bekommen die Kinder zu Essen und erhalten notdürftig Unterricht. Während des Lockdowns wurden Esspakete von Hütte zu Hütte an die Kinder und Jugendlichen verteilt. Auch hier ist geplant, für die Selbstversorgung einen Gemüsegarten anzulegen.
d) Die St. Rupert Mayer-Missionsstation in Simbabwe Auch die St. Rupert Mayer-Missionsstation, die etwa 90 Kilometer südwestlich der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi liegt, wurde wieder unterstützt. Die Missionsstation hat neben einem Krankenhaus eine Grund- und eine Mittelschule mit etwa 700 Kindern und eine höhere Schule, die die Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Kinder, die zu weit weg von der Schule wohnen, haben die Möglichkeit, im Internat zu wohnen. Für Waisen- und Halbwaisenkinder wird durch Spendengelder das Schulgeld bezahlt, um so den Besuch der Schule erst zu ermöglichen. Allerdings kann auch in dieser Einrichtung aufgrund der Pandemie zurzeit kein Schulbetrieb stattfinden.
Falls Sie Fragen, Anregungen und
zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Die Claudius
Bayerl Stiftung wurde am 5.12.2001 als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes
Claudius Bayerl ins Leben gerufen. Mit dem achtzehnten Jahresbericht stellen wir
die Aktivitäten im Jahr 2019 dar. Ganz herzlich danken wir wieder allen
Spenderinnen und Spendern für ihre großzügige Unterstützung der
Stiftungsanliegen.
Das Spendenaufkommen
in diesem Jahr lag bei fast 22.000 € – Geld, das wieder sehr viel bewirken
konnte! Einige Aktivitäten im Jahr 2019 sollen hier besonders aufgeführt
werden: Die Familie Schweiger aus Oberstimm konnte wieder eine stattliche Summe
für die Stiftungsarbeit erzielen, da sie auch heuer viele Barthelmarktbesucher
auf ihrem Anwesen parken ließen und dafür um eine Spende für die Stiftung bat. Schon
zur Tradition geworden sind die jährlichen Spenden der evangelischen Kirchengemeinde Manching: auch in diesem Jahr kam die Kollekte des
ökumenischen Gottesdienstes sowie des Jahresabschlussgottesdienstes den
Straßenkindern zu Gute – ganz herzlichen Dank an den Kirchenvorstand und an die
Kirchenbesucher. Ein
großes Dankeschön ergeht auch wieder an das Zentrum für Zahnmedizin in
Baar-Ebenhausen; erneut wurde gesammeltes Zahngold gespendet – dadurch konnte ein
sehr großer Betrag für die Stiftungsarbeit erzielt werden.
Daneben waren wieder einige „runde Geburtstagsfeiern“ im Freundes- und
Verwandtenkreis – die Jubilarinnen und Jubilare verzichteten auf Geschenke,
wodurch große Summen für die Straßenkinder zusammenkamen. Ganz herzlichen Dank
an die Geburtstagskinder und an alle geladenen Gäste für diese Großzügigkeit!
Die gespendeten Gelder wurden auch heuer für die bereits bekannten Projekte
verwendet:
1.Unterstützung
von Straßenkindern in Parnaíba (im Nordosten Brasiliens)
Nach dem liberal-konservativen Interimspräsidenten Michel Temer übernahm ab 1. Januar 2019 Jair Bolsonaro als 38. Präsident Brasiliens das Regierungsamt. Trotz vieler Wahlkampf-Versprechen war die Wirtschaft im Jahr 2019 nicht auf Wachstumskurs, auch am Arbeitsmarkt bewegte sich kaum etwas. Die Schulden des Landes wurden nicht abgebaut und auch die Zahl der Armen stieg weiter an. Sehr in die Kritik geriet Bolsonaro durch die massive Abholzung des Amazonas-Urwaldes und durch die weitgehende Privatisierung von öffentlichen Aufgaben und der Infrastruktur. Die Einkommensunterschiede in Brasilien sind nach wie vor sehr groß. Die Armut, die Misswirtschaft, die hohe Arbeitslosigkeit und die schlechte medizinische Versorgung setzt den Menschen massiv zu. Nach wie vor leben viele Menschen im Land in extremer Armut, haben sehr schwierige hygienische Bedingungen und sind ständiger Gewalt ausgesetzt.
Bischof Juarez Sousa da Silva, der 2017 die Arbeit von Altbischof Alfredo Schäffler fortsetzte, sorgt als Leiter und Koordinator der aufgebauten Sozialzentren in seiner Diözese in Parnaíba dafür, dass hungernde Kinder weiterhin täglich mit warmem Essen versorgt werden und Betreuung bekommen. Auch die Kreditvergabe zum Bau von Zisternen läuft weiter, denn die Trockenheit im Nordosten Brasiliens ist nach wie vor ein großes Problem. Das Programm zur Versorgung und Betreuung von jungen Frauen und deren Babys und Kleinkindern mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ wurde ebenfalls weiter erfolgreich durchgeführt. Im Sozialzentrum „São Claudio“, das im Jahr 2010 von Stiftungsgeldern gebaut werden konnte, wurden neben der Versorgung und Betreuung von Kindern auch 2019 die Nähkurse für Frauen weitergeführt.
2. Unterstützung von Kindern in Simbabwe, Afrika:
Simbabwe
– einer der ärmsten Staaten der Welt –befand sich auch 2019 in einer massiven
wirtschaftlichen Krise. Im Januar 2019 eskalierte die insgesamt sehr kritische Situation
in gewaltsamen Protesten, die sich vor allem gegen das teure Benzin richteten.
Darauf reagierte die Regierung mit Folter, Körperverletzungen und Tötungen der
Aufständischen durch das Militär. Im Februar 2019 wurden die 2017 eingeführten
Schuldscheine durch die neue Währung des RTGS-Dollar (Real-Time Gross
Settlement)
ersetzt. Allerdings brachte die neue Währung keinerlei Stabilität und die überstarke Inflation konnte bisher nicht
eingedämmt werden. Die Preise von Gütern und Dienstleistungen steigen weiter und
es mangelt insbesondere an Medikamenten, an Benzin und an Grundnahrungsmitteln. Daneben gibt es kaum medizinische
Versorgung.
a) Unterstützung der Suppenküche
„Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma
Auch im Jahr 2019 wurde die
Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von Harare,
wieder finanziell unterstützt: Zwischen 80 und 100 Kinder und Jugendliche
werden hier täglich mit Nahrung versorgt. Auch für das anfallende Schulgeld der
Kinder, für Kleidung und ärztliche Versorgung wurden Spendengelder verwendet.
Nach wie vor werden die Kinder auch am Nachmittag betreut. In der Nähwerkstatt werden weiter Jugendliche ausgebildet und einige
absolvieren eine einjährige Gärtnerausbildung. Auch der Gemüseanbau und die
Hühnerzucht werden betrieben.
b) Engagement
für Kinder von blinden Müttern im Slumviertel Epworth
In der Nähe von Harare befindet sich auch das Slumviertel Epworth; seit 2016
wird hier ein Projekt unterstützt, das 22 blinde Mütter und ihre inzwischen 90
Kinder unterstützt. In einem kleinen Zentrum treffen sich die blinden Mütter
mit ihren Kindern einmal wöchentlich und werden dort mit Lebensmitteln und
Schulgeld unterstützt. Ziel dieser Unterstützung ist es, dass die blinden
Mütter, die von ihren Kindern geführt werden, nicht mehr tagtäglich in den
Straßen von Harare betteln müssen. 50 der Kinder können so im Moment regemäßig
die Schule besuchen. Kleine Kinder erhalten Vorschulunterricht und Mütter
werden in das wichtige Thema Familienplanung eingeführt. Der große Garten, der
um das Haus angelegt wurde, wird gepflegt und bearbeitet und liefert wertvolles
Obst und Gemüse.
c) Die Jesuiten
Missionsstation in Banket, Simbabwe
Pater Karl Herrmann, der die letzten Jahre in der St. Rupert Mayer-Missionsstation
(ca. 90 Kilometer südwestlich der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi) wirkte, wurde
inzwischen in die Jesuiten Mission
„Sacred Heart“ in Banket versetzt. Die Missionsstation hat einen Kindergarten
und eine Grundschule mit insgesamt etwa 1100 Kindern und ein Kolleg, das die
Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Durch Spendengelder konnten armen
Kindern das Schulgeld und die Prüfungsgebühr bezahlt werden, um ihnen den
Besuch der Schule zu ermöglichen. Durch die bereits erwähnte Lebensmittelknappheit
wird jedoch auch die Unterstützung mit Grundnahrungsmitteln immer dringender,
damit Kinder aus armen Verhältnissen überleben können.
Falls Sie
Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern
zur Verfügung.
Am 5.12.2001
wurde die Claudius Bayerl Stiftung – als Vermächtnis unseres verstorbenen
Sohnes Claudius Bayerl – ins Leben gerufen. Mit dem siebzehnten Jahresbericht
stellen wir die Aktivitäten im Jahr 2018 dar. Zu Beginn danken wir wieder ganz
herzlich allen Spenderinnen und Spendern, die in diesem Jahr Not leidende
Kinder unterstützt haben und freuen uns sehr, dass mit dem Geld so viel bewirkt
werden kann.
Insgesamt lag auch in diesem Jahr das Spendenaufkommen wieder bei über 25.000 €
– was für die Straßenkinder eine sehr große Hilfe bedeutet! Einige Aktivitäten
im Jahr 2018 sollen hier besonders aufgeführt werden:
In der Aula
der Realschule in Manching wurde am 14. Juli 2018 ein Benefizkonzert mit dem
Chor „Maggies Moderne“ veranstaltet. Rund 200 Besucher lauschten dem
zweistündigen Programm; unter dem Motto „Ein keltischer Sommer“
wurden irische Volkslieder, Oldies und Dudelsackmelodien geboten. Ganz
herzlichen Dank an die Sängerinnen und Sänger von „Maggies Moderne“, der
Chorleiterin Margit Mooser, an die Direktion und den Hausmeister der Realschule
Manching und an die vielen Spenderinnen und Spender!
Familie
Schweiger aus Oberstimm hat auch in diesem Jahr wieder eine stattliche Summe
für die Stiftungsarbeit erzielt: wie jedes Jahr ließen sie viele
Barthelmarktbesucher auf ihrem Anwesen parken und baten um eine Spende für die
Stiftung.
Wie in den
letzten Jahren hat die evangelische Kirchengemeinde Manching die Kollekte des
ökumenischen Gottesdienstes und des Jahresabschlussgottesdienstes den
Straßenkindern zugutekommen lassen – herzlichen Dank an den Kirchenvorstand und
an die Kirchenbesucher.
Ein großes
Dankeschön ergeht auch an das Zentrum für Zahnmedizin in Baar-Ebenhausen für
die wunderbare Idee, gesammeltes Zahngold zu spenden – durch diese Aktion kam ein
sehr großer Betrag für die Stiftungsarbeit zustande.
Bei einigen „runden Geburtstagsfeiern“ im Freundes- und Verwandtenkreis wurde
wieder auf Geschenke verzichtet, wodurch große Summen für die Straßenkinder
gespendet wurden. Ganz herzlichen Dank an die Geburtstagskinder und an alle
geladenen Gäste für diese Großzügigkeit!
Auch bei
einer Beerdigung wurde zugunsten der Stiftung auf Kränze verzichtet. Die
gespendeten Gelder wurden auch heuer für die bereits bekannten Projekte
verwendet:
1.Unterstützung
von Straßenkindern in Parnaíba (im Nordosten Brasiliens)
Nach 2017 wurde nun auch das Jahr 2018 in Brasilien wieder sehr turbulent.
Während schon vom regierenden liberal-konservativen Interimspräsidenten Michel Temer Sozialprogramme abgebaut wurden
und dadurch die Arbeits- und die Obdachlosigkeit anstiegen, wird dies in noch
stärkerem Maß vom rechtsnationalen neuen Präsidenten Jair Bolsonaro erwartet.
Bolsonaro wurde am 28. Oktober 2018 in einer Stichwahl zum neuen Präsident
Brasiliens gewählt. Wie es in dem Land nun weitergeht, ist unklar, da Bolsonaro
mit seiner Partei Partido Social Liberal (PSL) bisher kein umfassendes Programm
vorgelegt hat. Auf das vorhandene Gewaltproblem, die parteienübergreifende
Korruption, die sozialen Probleme und die sich nur schleppend von der Krise
erholende Wirtschaft sind bisher keine Antworten vorhanden. Problematisch für
die Menschen ist neben der hohen Arbeitslosigkeit nach wie vor die schlechte medizinische
Versorgung und die hohe Inflationsrate. Vor allem die Menschen im Nordosten des
Landes spüren von diesen negativen Entwicklungen massiv.
Bischof
Juarez Sousa da Silva, der Ende 2016 die Stelle von Altbischof Alfredo
Schäffler übernahm, unterstützt die Sozialzentren in der Diözese in Parnaíba (Nordost-Brasilien)
und beauftragte Heinrich Hegemann, sich um die Zentren zu kümmern: dass Kinder in
den unterschiedlichen Stadtteilzentren weiterhin täglich mit warmem Essen
versorgt und betreut werden. Neben der Kreditvergabe zum Bau von Zisternen wurde
auch das Programm zur Versorgung und Betreuung von jungen Frauen und deren
Babys und Kleinkindern mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ weiter erfolgreich
durchgeführt. Auch die Nähkurse im Sozialzentrum „São Claudio“ wurden
weitergeführt (dieses Zentrum konnte im Jahr 2010 von Stiftungsgeldern aufgebaut
werden). Einigen Frauen wurden wieder Kleinkredite genehmigt, um Nähmaschinen
zu erwerben und dadurch zusätzliches Geld für den Unterhalt der Familien zu
verdienen. Altbischof Alfredo Schäffler ist nach wie vor mit eingebunden in die
Arbeit der Sozialzentren und betonte, dass die Arbeit wie gewohnt weitergeht.
2.Unterstützung
von Kindern in Simbabwe, Afrika:
Auch in
Simbabwe brachte das Jahr 2018 für die Menschen keine Verbesserungen. Nachdem
im November 2017 das Militär putschte und den 94-jährigen, seit fast vier
Jahrzehnten regierenden Langzeitpräsidenten Robert Mugabe zum Rücktritt zwang,
wurde durch die Wahlen im August 2018 Staatschef Emmerson Mnangagwa gewählt.
Die anfängliche Aufbruchsstimmung verlosch bereits nach kurzer Zeit, denn die wirtschaftlichen, sozialen und politischen
Herausforderungen Simbabwes bestehen fort, weil das Mnangagwa-Regime keine
bedeutenden Reformen durchgeführt hat. Nach wie vor leiden die Menschen:
sie haben oft ungenießbares Leitungswasser und dadurch regelmäßige
Choleraausbrüche, eine
der höchsten HIV-Raten der Welt, starke Grundnahrungsmittel- und Bargeldknappheit, eine unglaublich hohe
Arbeitslosigkeit von 85 % und die erdrückenden Schulden des Landes (Simbabwe
kann seine Schulden in Höhe von 16 Milliarden Dollar nicht mehr bedienen und
wird vom Internationalen Währungsfonds als eines von sechs afrikanischen
Ländern in finanzieller Notlage gelistet). Viele Menschen fühlen sich
verunsichert und misstrauen der neuen Regierung. Trotz der anhaltenden Notlage
in Simbabwe geht es den von den Spendengeldern unterstützten Kinderprojekten jedoch
gut. Die Kinder werden mit Essen und Kleidung versorgt, können zur Schule gehen
und sind dankbar für die Unterstützung und Begleitung, die sie erfahren.
Unterstützung
der Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma
Die Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von
Harare, wurde auch 2018 wieder finanziell unterstützt: Zwischen 80 und 100
Kinder und Jugendliche werden hier täglich mit Nahrung versorgt. Auch für das
anfallende Schulgeld der Kinder, für Kleidung, ärztliche Versorgung und
Nachmittagsbetreuung wurden Spendengelder verwendet. Auch die Ausbildung von
Jugendlichen in der Nähwerkstatt und der Gärtnerei wird fortgesetzt. Etwa 15
Jugendliche konnten ihre Ausbildung zum Gärtner oder als Näherin beenden und
beginnen nun, eigenes Geld zu verdienen und können dadurch auch
Familienangehörige unterstützen.
Der
Gemüseanbau und die Hühnerzucht werden ebenfalls weiter betrieben. Geleitet wird die
Suppenküche von Catherine, Reminos, Philip und jungen Helferinnen und Helfern,
die alle ehrenamtlich tätig sind. Alfreda Chagweda und Pater Konrad Landsberg kümmern
sich um die finanziellen Belange des Projekts. Auch einige Kinder, die nach der Schließung des WaisenhausesMbuya Nehanda Children’s Home, (die frühere Tabakfabrik) „eingesammelt“
wurden und inzwischen im Jugendalter sind, werden durch Pater Konrad Landsberg
mit Spendengeldern unterstützt. Teilweise konnten sie bereits eine Ausbildung
absolvieren und stehen auf eigenen Füßen.
Unterstützung
für blinde Mütter mit ihrer Kindern im Slumviertel Epworth
Finanzielle Hilfe bekamen auch die blinden
Mütter mit ihren Kindern im Slumviertel Epworth (in der Nähe von Harare). Seit
2016 werden 22 blinde Mütter und ihre inzwischen 90 Kinder unterstützt. 60 Kinder können
regelmäßig die Schule besuchen, weil das Schulgeld übernommen wird. Die Mütter
erhalten 14-tägig ein Lebensmittelpaket, sodass sie nicht mehr täglich, geführt
von ihren Kindern, in den Straßen von Harare betteln müssen. Einmal in der Woche treffen sich die
blinden Mütter mit ihren Kindern zum gemeinsamen Essen, Stricken und Singen.
Kleine Kinder erhalten Vorschulunterricht und Mütter werden in das wichtige
Thema Familienplanung eingeführt. Auch der angelegte große Garten wird
bearbeitet und liefert wertvolles Obst und Gemüse.
Die St.
Rupert Mayer-Missionsstation in Simbabwe
Auch die St. Rupert Mayer-Missionsstation, die etwa 90 Kilometer südwestlich
der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi liegt, wurde wieder unterstützt. Die
Missionsstation hat neben einem Krankenhaus eine Grund- und eine Mittelschule
mit etwa 700 Kindern und eine höhere Schule, die die Jugendlichen bis zum
Abitur besuchen können. Kinder, die zu weit weg von der Schule wohnen, haben
die Möglichkeit, im Internat zu wohnen. Für Waisen- und Halbwaisenkinder wird
durch Spendengelder das Schulgeld bezahlt, um so den Besuch der Schule erst zu
ermöglichen.
Falls Sie
Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern
zur Verfügung.
Die Claudius Bayerl Stiftung wurde am 5.12.2001 als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes Claudius Bayerl ins Leben gerufen. Mit dem sechzehnten Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten im Jahr 2017 dar. Wieder ein ganz herzliches Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender, die auch in diesem Jahr Not leidende Kinder unterstützt haben.
Insgesamt lag das Spendenaufkommen in diesem Jahr bei über 24.000 € – wieder ein großer Segen für die Straßenkinder! Einige Aktivitäten im Jahr 2017 sollen hier besonders aufgeführt werden: Schon traditionell hat die Familie Schweiger aus Oberstimm wieder eine stattliche Summe für die Stiftungsarbeit erzielt: auch heuer ließen sie viele Barthelmarktbesucher auf ihrem Anwesen parken und baten um eine Spende für die Stiftung. Luisa Haas hat erneut eine Kalenderaktion durchgeführt, um Spenden für die Straßenkinder zu sammeln. Wie in den letzten Jahren hat die evangelische Kirchengemeinde Manching auch in diesem Jahr die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes den Straßenkindern zugute kommen lassen – herzlichen Dank an den Kirchenvorstand und an die Kirchenbesucher.
Auch wurden bei einigen „runden Geburtstagsfeiern“ im Freundes- und Verwandtenkreis auf Geschenke verzichtet, wodurch große Summen für die Straßenkinder zusammenkamen. Ganz herzlichen Dank an die Geburtstagskinder und an alle geladenen Gäste für diese Großzügigkeit! Die gespendeten Gelder wurden auch heuer für die bereits bekannten Projekte verwendet:
1.Unterstützung von Straßenkindern in Parnaíba (im Nordosten Brasiliens)
Das Jahr 2017 war für Brasilien sehr turbulent: Der nach der Amtsenthebung von Dilma Rousseff am 31.08.2016 regierende liberal-konservative Interimspräsidenten Michel Temer wollte die hohe Schuldenlast senken. Er hat verschiedene Sparprogramme aufgelegt. Dabei wurden vor allem Sozialprogramme gestrichen und auch an Bildung und an der sozialen Sicherheit wurde gespart. Dadurch hat sich die Arbeitslosigkeit und in deren Folge auch die Obdachlosigkeit massiv erhöht. Die Einkommensunterschiede sind nach wie vor sehr groß. Nicht nur die Armut, sondern auch die Misswirtschaft nahm erneut stark zu. Neben der hohen Arbeitslosigkeit setzt den armen Menschen auch die schlechte medizinische Versorgung und die hohe Inflationsrate massiv zu. Nach wie vor leiden vor allem die Menschen im Nordosten des Landes an bitterer Armut. Man kann gespannt sein, wie die Entwicklung Brasiliens nach den nächsten Präsidentschaftswahlen, die 2018 stattfinden, weitergehen wird.
Der neue Bischof Juarez Sousa da Silva setzte 2017 die Arbeit von Altbischof Alfredo Schäffler, der Ende 2016 von seinem Amt zurücktrat, fort. Er sorgte als Leiter und Koordinator der aufgebauten Sozialzentren in seiner Diözese in Parnaíba dafür, dass hungernde Kinder weiterhin täglich mit warmem Essen versorgt werden und Betreuung bekommen. Auch die Kreditvergabe zum Bau von Zisternen läuft weiter, denn die Trockenheit im Nordosten Brasiliens ist nach wie vor ein großes Problem. Das Programm zur Versorgung und Betreuung von jungen Frauen und deren Babys und Kleinkindern mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ wurde ebenfalls weiter erfolgreich durchgeführt. Im Sozialzentrum „São Claudio“, das im Jahr 2010 von Stiftungsgeldern gebaut werden konnte, wurden neben der Versorgung und Betreuung von Kindern auch die Nähkurse für Frauen weitergeführt. Einige Frauen konnten auch wieder Kleinkredite erhalten, um Nähmaschinen zu erwerben, um dadurch zusätzliches Geld für den Unterhalt der Familien zu verdienen. Altbischof Alfredo Schäffler, der in einer kleinen Pfarrei lebt und arbeitet, wird auch weiterhin in die Entscheidungen der Sozialzentren eingebunden. Alfredo betonte nachdrücklich, dass die Arbeit in den Sozialzentren unverändert weitergeht.
2.Unterstützung von Kindern in Simbabwe, Afrika: Die wirtschaftliche Lage in Simbabwe war auch 2017 katastrophal schlecht. Aufgrund der Bargeldkrise steigen die Preise ins Unermessliche. Sehr viele Menschen kämpfen täglich ums Überleben. Die Arbeitslosigkeit ist weiter extrem hoch und viele Menschen könnten nicht überleben, würden sie nicht von im Ausland lebenden Familienangehörigen finanziell unterstützt. Die Mangelwirtschaft, die überstarke Inflation, das unsaubere Wasser, die fehlenden Grundnahrungsmittel, die kaum vorhandene medizinischer Versorgung und die Immunschwächekrankheit Aids setzen den Menschen massiv zu.
Unterstützung der Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma
Auch im Jahr 2017 wurde die Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von Harare, wieder finanziell unterstützt: Zwischen 80 und 100 Kinder und Jugendliche werden hier täglich mit Nahrung versorgt. Auch für das anfallende Schulgeld der Kinder, für Kleidung und ärztliche Versorgung wurden Spendengelder verwendet. Nach wie vor werden die Kinder auch am Nachmittag betreut. Obwohl die Gründerin der Suppenküche, Mrs. Lettie, Mitte 2017 ganz plötzlich verstarb, geht die Versorgung der Kinder reibungslos weiter, da eine junge Frau, die zum Kreis der Unterstützer der Suppenküche gehörte, die Arbeit äußerst verantwortungsbewusst weiter fortführt. Sehr erfreulich ist, dass nach langen Verhandlungen mit simbabwischen Behörden die Suppenküche inzwischen als gemeinnützige Institution anerkannt wurde und damit rechtlich abgesichert ist. Auch die Ausbildung der Jugendlichen macht Fortschritte: Im Jahr 2017 konnten etwa 15 Jugendliche ihre Ausbildung zum Gärtner oder als Näherin beenden und beginnen nun, eigenes Geld zu verdienen. Die jungen Menschen sind stolz auf ihre Eigenständigkeit und dankbar für die Unterstützung und Begleitung, die sie erfahren haben. Durch ihren Verdienst können sie nun Familienangehörige unterstützen. In der Nähwerkstatt werden weiter Jugendliche ausgebildet, einige absolvieren eine einjährige Gärtnerausbildung. Der Gemüseanbau und die Hühnerzucht werden ebenfalls weiter betrieben.
Die Jugendlichen von der Straße – vom ehemaligen Mbuya Nehanda Children’s Home, (die frühere Tabakfabrik)
Die Kinder, die nach der Schließung des Waisenhauses „eingesammelt“ wurden, sind inzwischen zu Jugendlichen herangewachsen und werden mit Hilfe von Pater Konrad Landsberg mit Spendengeldern unterstützt. Einige von ihnen konnten erfolgreich den Schulabschluss machen, eine Lehre als Gärtner beenden oder sogar ein Studium abschließen, so dass sie teilweise in die Selbständigkeit entlassen werden können und eine eigene Existenz aufbauen. Ein Junge, der begleitet und unterstützt wurde, schrieb: „Eure Einwirkung auf unser Leben als Straßenkinder in Simbabwe ist von unermesslichem und unschätzbarem Wert.“
Engagement für blinde Mütter mit ihren Kindern im Slumviertel Epworth
In der Nähe von Harare befindet sich auch das Slumviertel Epworth; seit 2016 wird hier ein Projekt unterstützt, das 22 blinde Mütter und ihre inzwischen 90 Kinder unterstützt. In einem kleinen Zentrum treffen sich die blinden Mütter mit ihren Kindern einmal wöchentlich und werden dort mit Lebensmitteln und Schulgeld unterstützt. Ziel dieser Unterstützung ist es, dass die blinden Mütter, die von ihren Kindern geführt werden, nicht mehr tagtäglich in den Straßen von Harare betteln müssen. 50 der Kinder können so im Moment regemäßig die Schule besuchen. Bei den Treffen wird gemeinsam gegessen, gestrickt und gesungen. Kleine Kinder erhalten Vorschulunterricht und Mütter werden in das wichtige Thema Familienplanung eingeführt. Der große Garten, der um das Haus angelegt wurde, wird gepflegt und bearbeitet und liefert wertvolles Obst und Gemüse.
Die St. Rupert Mayer-Missionsstation in Simbabwe
Die St. Rupert Mayer-Missionsstation, die etwa 90 Kilometer südwestlich der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi liegt, wurde ebenfalls wieder unterstützt. Die Missionsstation hat neben einem Krankenhaus eine Grund- und einer Mittelschule mit etwa 700 Kindern und eine höhere Schule, die die Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Kinder, die zu weit weg von der Schule wohnen, haben die Möglichkeit, im Internat zu wohnen. Für Waisen- und Halbwaisenkinder wird durch Spendengelder das Schulgeld bezahlt, um so den Besuch der Schule erst zu ermöglichen. Durch die bereits erwähnte anhaltende Hungersnot wird jedoch auch die Unterstützung mit Grundnahrungsmitteln immer dringender, damit die Kinder überleben können
Falls Sie Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.