2012 | 11. Jahresbericht

Die Claudius Bayerl Stiftung wurde am 5.12.2001 als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes Claudius Bayerl ins Leben gerufen. Mit diesem elften Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten im Jahr 2012 dar. Das Spendenaufkommen in diesem Jahr lag bei etwa 23000 €, was für die Unterstützung der Straßenkinder wieder einen großen Segen bedeutete. Herzlichen Dank dafür!

Für die nachfolgende Aktivitäten im Jahr 2012 gebührt ein besonderes Dankeschön:

* dem Chor „Maggies Moderne“ , der am 20. April 2012 in der Aula der Realschule in Manching ein Benefizkonzert gab – mit Herzblut und schwingender Leichtigkeit wurde ein „Feuerwerk“ von traditioneller Chormusik, Gospels, Spirituals sowie modernen Stücken aus bekannten Musicals und der Popmusik entzündet und brachte 1424 € für die Straßenkinder.

* Nachdem im vergangenen Jahr ein geplantes Benefizkonzert mit der Blechbläsergruppe „Schutzblech“ aus terminlichen Gründen nicht stattfinden konnte, hatten wir das Glück, dass dieses am 28. Juli 2012 um 19.00 Uhr möglich wurde. In der vollbesetzten Kirche „Maria de Victoria“ in Ingolstadt verzauberten die Musiker Hans Jürgen Huber (Trompete), Michael Morgott (Trompete), Erwin Gaulhofer (Posaune),Stefan Huber (Tuba) und Svenja Hartwig (Horn) die Zuhörerinnen und Zuhörer mit wunderschönen Blechklängen und „erspielten“ 2670.- Euro für die Straßenkinder-Projekte.

* Wie auch schon in den vergangenen Jahren haben Monika und Herbert Schweiger aus Oberstimm viele Barthelmarktbesucher in ihrem Hof parken lassen und einen Obolus für die Stiftung erbeten; es kam die stattliche Summe von 282.- Euro zusammen.

* Christine Meyer, die Leiterin des „Bruder-Konrad-Kindergartens“ in Pielenhofen führte auch in diesem Jahr wieder eine Aktion für die Stiftung durch; das gesammelte Geld spendete sie für die Straßenkinder.

* Vielen Dank an Luisa Haas, die wieder einen Spruch-Kalender gestaltete und dafür Spenden für die Straßenkinder bekam.

* an die evangelischen Kirchengemeinde Manching, deren Silvesterkollekte traditionell den Straßenkindern zugute kam – herzlichen Dank an Frau Pfarrerin Rüpplein, den Kirchenvorstand und die Kirchenbesucher

* Erfreulicherweise gab es wieder einige „Geburtstagskinder“, die anlässlich ihres runden Geburtstags im Freundes- und Bekanntenkreis statt Geschenken um eine Spende für die Straßenkinder baten.

Neben diesem besonderen Engagement einzelner Personen und Gruppen waren es wieder viele Menschen, die privat gespendet haben! Ein herzliches Vergelt´s Gott für diese Großzügigkeit.

Die Spendengelder wurden auch im Jahr 2012 für die bereits bekannten Projekte verwendet:

Unterstützung von Straßenkindern im Projekt Parnaiba (im Nordosten Brasiliens)

Trotz unterschiedlicher Bemühungen der Regierung Brasiliens mit der Präsidentin Dilma Rousseff – die seit Januar 2011 im Amt ist – und positiver wirtschaftliche Meldungen, ist Brasilien bis heute ein Land, in dem die Ressourcen sehr ungleich verteilt sind. Vor allem im Nordosten Brasiliens herrschen weiterhin eine sehr hohe Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Armut: Etwa 50 Millionen Menschen leben in absoluter Armut und noch immer haben über 80 Millionen Menschen keine Abwasser- und Kläranlagen; etwa zehn Prozent der Bevölkerung gelten als unterernährt. Bischof Alfredo Schäffler setzt sich als der Leiter und Koordinator der Sozialzentren in Parnaiba unermüdlich für arme Kinder in seiner Diözese ein: In den bestehenden Sozialzentren werden täglich hungernde Kinder mit einer warmen Mahlzeit versorgt und dort betreut. Auch die bitter nötigen Zisternen zum Sammeln von Trinkwasser wurden weiter gebaut. Da die Dürreperioden zunehmen und die Wasservorräte sehr knapp sind, stellt die Wasserversorgung in den armen Gegenden ein sehr ernstes Problem dar.

Auch die Betreuung von schwangeren Frauen und die Versorgung von Babies und Kleinkinder mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ geht weiter und zeigt große Erfolge: Kinder können durch die Zusatznahrung vor Unterernährung und Krankheiten geschützt werden. Im Sozialzentrum „Sao Claudio“ wurden die im letzten Jahr begonnen Nähkurse für Frauen fortgeführt. Durch die Vermittlung von Kleinkrediten konnten die Frauen der Umgebung Nähmaschinen kaufen und können sich durch das Nähen von Kleidung Geld dazu verdienen.

Projektverlauf in Hatcliffe (Simbabwe, Afrika):

Mitte 2013 werden in Simbabwe Parlaments- und Präsidentenwahlen durchgeführt. Der gesundheitlich angeschlagene Präsident Mugabe, der seit mittlerweile zwei Jahrzehnten im Amt ist, zeigt immer noch keine Absicht, sich aus der Politik zurückzuziehen. In der Vergangenheit wurden die Wahlen oft überschattet von massiven Menschenrechtsverletzungen; so wurden im Vorfeld der letzten Wahlen im Jahr 2008 viele Slumgebiete dem Erdboden gleich gemacht und Menschenrechtsorganisationen befürchten auch 2013 wieder eine Zunahme politischer Gewalt.

Obwohl der Abwärtstrend in einigen wichtigen Bereichen (Mangelwirtschaft, Gesundheit, Hyperinflation, Arbeitslosigkeit) gestoppt werden konnte, müssen die meisten Menschen in Simbabwe täglich ums Überleben kämpfen. Neben der ausgesprochen schwierigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lage wird die Bevölkerung regelmäßig von Durchfallepidemien, aber auch durch Typhus- und Cholera-Epidemien bedroht. Es mangelt nach wie vor an Nahrung, sauberem Trinkwasser und Medizin. Die Immunschwächekrankheit Aids grassiert weiterhin..

Auch 2012 wurden nachfolgende Projekte in Simbabwe finanziell unterstützt:

1. Die Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von Harare:

Etwa 150 Kinder bekommen hier täglich ein warmes Essen und werden am Nachmittag betreut.

Der Kinderhausverein Aham hat inzwischen ein kleines Haus gekauft, um nicht nur die Suppenküche dort unterzubringen, sondern auch Platz zu schaffen für eine Nähwerkstatt. Die Jugendlichen sind begeistert vom Nähen. Auch eine Fahrradreparaturwerkstatt wird zur Zeit eingerichtet. Ein Ältestenrat begleitet die Projekte zuverlässig und engagiert.

2. Auch das zweite Projekt in Mbuya Nehanda, etwa 40 Kilometer außerhalb von Harare, wird weiter gefördert: In leeren, ehemaligen Tabak-Fabrikhallen werden Waisenkinder, die auf den Straßen von Harare aufgesammelt werden, untergebracht. Da sie kaum finanzielle Unterstützung erfahren, können sie meist nicht in die Schule gehen. Für einen Schulbesuch benötigen sie eine Schuluniform und jedes Kind muss Schulgeld bezahlen. Auch fehlt das Geld, um dringend benötigte Nahrung zu besorgen.

Zur Zeit machen 14 Jugendliche aus dem Heim eine Gärtnerlehre, um nach und nach einen Gemüsegarten zu bewirtschaften und langfristig den eigenen Lebensunterhalt zu sichern.

3. Auch das dritte Projekt in Simbabwe, die St. Rupert Mayer-Missionsstation, die Pater Karl Herrmann leitet, wurde wieder unterstützt. Die Mission liegt etwa 90 Kilometer südwestlich der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi. Auf der Hauptstation gibt es ein Krankenhaus mit 80 Betten, eine Grund- und eine Mittelschule mit etwa 700 Kindern und inzwischen auch eine höhere Schule, die die Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Etwa 60 Schülerinnen und Schüler wohnen im Internat, weil sie zu weit weg von der Schule wohnen. Vor allem aufgrund der Aidsseuche sind sehr viele dieser Schulkinder Waisen.

Falls Sie Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen möchten, stehen wir gern zur Verfügung.