2011 | Barthelmarkt für Straßenkinder?

Wie paßt das zusammen, werden Sie sich vielleicht fragen. Ganz einfach: Indem man Ideen hat wie die Familie Schweiger aus Oberstimm. So wie´s halt üblich ist, läßt der eine oder andere Barthelmarktgäste im Hof parken. Monika und Herbert Schweiger stellten zum wiederholten Mal eine Sammelbox auf, in die als kleiner Obolus für das Parken eine Spende für Straßenkinder gegeben werden konnte. So kamen 240 Euro zusammen, die unserer Stiftung überreicht wurden. Ganz herzlichen Dank und Vergelt´s Gott für die Idee und die Durchführung!

2011 | 10. Jahresbericht

Wir freuen uns, dass wir auf zehn Jahre Stiftungsarbeit zurückblicken können und sind sehr dankbar für die vielen Menschen, die all die Jahre diesen Weg mit uns gegangen sind und uns so tatkräftig unterstützt haben! Herzlichen Dank für das enorme Vertrauen, das uns entgegengebracht wird! Dadurch kann die so wichtige fortlaufende Unterstützung der Not leidenden Kinder geleistet werden!

Das Spendenaufkommen in diesem Jahr lag bei etwa 14.000 € und es waren wieder viele Menschen, die privat gespendet haben – mit teilweise sehr hohen Summen. Ein herzliches Vergelt´s Gott für diese Großzügigkeit – auch im Namen der Straßenkinder – für diese segensreiche Hilfe !

Für nachfolgende Aktivitäten im Jahr 2011 gebührt ein besonderes Dankeschön:

– der Familie Schweiger aus Oberstimm: sie stellte zum wiederholten Mal während der Barthelmarktzeit ihr Anwesen zum Parken zur Verfügung – mit einer Sammelbox, in die als kleiner Obolus für das Parken eine Spende für Straßenkinder gegeben werden konnte. So kamen in diesem Jahr wieder 250 Euro für die Stiftung zusammen.

– dem Bruder-Konrad-Kindergarten in Pielenhofen mit deren Leiterin Christine Meier: auch heuer wurden wieder zwei Aktionen durchgeführt und das gesammelte Geld für die Straßenkinder gespendet.

– an Luisa Haas: Sie hat wieder einen Spruch-Kalender gestaltet und Spenden dafür bekommen.

– einigen Geburtstagskindern: sie haben anlässlich von „runden“ Geburtstagen auf Geschenke verzichtet und stattdessen um Spenden für die Straßenkinder gebeten.

– an die evangelische Kirchengemeinde Manching, die wie auch schon die letzten Jahre die Silvesterkollekte den Straßenkindern zugute kommen ließ!

– bei einer Tauffeier wurde ebenfalls die Kollekte für die Straßenkinder gespendet.

Die Spendengelder wurden im Jahr 2011 für die nachfolgenden Projekte verwendet:

Unterstützung von Straßenkindern im Projekt Parnaiba (im Nordosten Brasiliens)

In Brasilien hat sich im Vergleich zum letzten Jahr kaum etwas verändert; es ist nach wie vor ein Land, in dem die Ressourcen sehr ungerecht verteilt sind. Im November 2010 wurde Dilma Rousseff als neue Präsidentin gewählt – ab 1. Januar 2011 hat sie das Erbe ihres Vorgängers Lula da Silva angetreten. Viele arme Menschen hoffen, dass sie von dieser Regierung nicht vergessen werden. Vor allem der Nordosten Brasiliens ist weiterhin gekennzeichnet durch sehr hohe Arbeitslosigkeit und Armut sowie einer steigenden Kriminalitätsrate: Etwa 50 Millionen Menschen, das sind über 25 % der Bevölkerung, leben in absoluter Armut und noch immer haben 88 Millionen Menschen keine Abwasser- und Kläranlagen. Zehn Prozent der brasilianischen Bevölkerung gelten als „unterernährt“.

Als Bischof in Parnaiba setzt sich Alfredo Schäffler unermüdlich für die Verbesserung der Situation der Kinder in seiner Diözese ein: er leitet und koordiniert inzwischen 16 Sozialzentren, in denen täglich hungernde Kinder mit Nahrung versorgt und betreut werden. So sind sie zumindest tagsüber keine „Straßenkinder“ mehr. Auch 2011 ging der Bau von Zisternen weiter, um kostbares Wasser während der Regenzeit zu sammeln. Die Betreuung von schwangeren Frauen und Kleinkindern mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ wurde ebenfalls erfolgreich weiter geführt. Viele Kinder werden dadurch vor Unterernährung und Krankheiten geschützt. Pro Kind und Monat kostet dieser spezielle Brei ca. 80 Cent. Monatlich werden die Kinder von freiwilligen Helfern gewogen, untersucht und wenn nötig und machbar wird medizinische Unterstützung gegeben.

Projektverlauf in Hatcliffe (Simbabwe, Afrika):

Auch wenn man es sich kaum vorstellen kann, so ist die Situation in Simbabwe noch angespannter und kritischer als im letzten Jahr. In diesem seit Jahren gebeutelten Land herrschen eine unvorstellbare Inflation, eine außergewöhnliche Mangelwirtschaft und eine extrem hohe Arbeitslosenquote. Obwohl seit 2009 der ehemalige Oppositionsführer Morgan Tsvangirai an der Regierung beteiligt ist und Verbesserungen für die Bevölkerung versprach, ist die Not größer denn je. Es mangelt nach wie vor an Nahrung, sauberem Trinkwasser und Medizin. Auch die Immunschwächekrankheit Aids breitet sich weiter aus. Sogar die Mittelschicht Simbabwes ist zunehmend von Armut und Hunger bedroht, weil sie sich die Nahrung nicht mehr leisten kann.

Dieter B. Scholz, Bischof von Chinhoyi/Simbabwe, schrieb vor kurzem: „Mit unserer lokalen Währung kann niemand mehr etwas kaufen und die Preise in US-Dollar sind absurd: Auf der Straße kosten drei Tomaten jetzt einen US-Dollar, zwei Fische fünf Dollar und ein Lehrer – so seine Schule denn überhaupt noch offen ist – verdient im Monat umgerechnet nicht einmal 50 Cent. Wir können so nicht mehr überleben“ (der ausführliche Bericht ist nachzulesen auf: www.jesuitenmission.org/infos-weltweit/hungerhilfe-simbabwe.html). Viele Menschen sind vom Hungertod bedroht, Krankheiten breiten sich rasch aus. Über 60.000 Menschen in Simbabwe leiden an Cholera, mehr als 3.000 sind mittlerweile gestorben.

2011 wurden nachfolgende Projekte in Simbabwe unterstützt, die weiterhin dringend auf Geld angewiesen sind:

Die Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von Harare:

Derzeit bekommen etwa 60 Kinder hier täglich ein warmes Essen und werden von Mrs. Lettie am Nachmittag betreut.

Das zweite Projekt ist in Mbuya Nehanda, etwa 40 Kilometer außerhalb von Harare: In leeren, ehemaligen Tabak-Fabrikhallen werden Waisenkinder, die auf den Straßen von Harare aufgesammelt wurden, untergebracht. Da sie kaum finanzielle Unterstützung erfahren, können sie meist nicht in die Schule gehen. Für einen Schulbesuch wären eine Schuluniform sowie Schulgeld Voraussetzung. Auch fehlt das Geld, um dringend benötigte Nahrung zu besorgen.

Bei seinem letzten Heimatbesuch trafen wir Jesuitenpater Karl Herrmann, der aus Pfahldorf (bei Kipfenberg) stammt und seit 2004 in Simbabwe die St. Rupert Mayer-Missionsstation leitet. Die Mission liegt etwa 90 Kilometer südwestlich der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi. Auf der Hauptstation gibt es ein kleines Krankenhaus, eine Grund- und eine Mittelschule und inzwischen auch eine höhere Schule, die die Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Etwa 60 Schülerinnen und Schüler leben im Internat, weil ihr Zuhause zu weit weg von der Schule liegt. Sehr viele dieser Schulkinder sind Waisen. Wir sind am Überlegen, ob wir auch diese Einrichtung in unsere Förderprojekte aufnehmen werden.

„Schauen wir auf die Kinder dieser Welt, so geschieht das mit den Augen von Menschen, die fest daran glauben, dass sich etwas zum Guten verändern kann – wenn wir nur mutig genug sind, unserem Traum zu folgen“ (Nelson Mandela in seiner Friedensnobelpreisrede). Wer die Aktivitäten der Stiftung in den vergangenen Jahren mitverfolgen konnte und auf den Bildern aus Brasilien und Simbabwe in die Augen strahlender Kinder blicken durfte, weiß und spürt, wovon Nelson Mandela hier spricht. Für viele Kinder erfüllte sich dadurch der Traum von Nahrung, Geborgenheit und etwas Bildung. Zu verdanken ist dies den großzügigen Spenderinnen und Spendern!

Gern stehen wir für Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen zur Verfügung.