2007 | 6. Jahresbericht

Die Claudius Bayerl Stiftung wurde am 5.12.2001 als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes Claudius Bayerl ins Leben gerufen. Mit diesem Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten im fünften Stiftungsjahr dar.

Im Jahr 2007 gingen wieder knapp 20.000 Euro an Spenden ein, was eine große Hilfe und Unterstützung für viele Straßenkinder bedeutet.

Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei denen, die sich mit viel Engagement und Phantasie auf unterschiedliche Weise für die Stiftungsanliegen einsetzten, so:

– Bei den Reichertshofener Musikanten, die am 03. Februar 2007 in der Pfarrkirche St. Canisius in Ingolstadt-Ringsee ein festliches Benefizkonzert zugunsten der Stiftung darboten. Unter der Leitung von Christian Hofner kamen Werke von Bach, Mozart, Mendelssohn-Bartholdy und anderen Komponisten zur Aufführung.

– Bei der ökumenischen Frauengruppe, die im Oberstimmer Pfarrsaal neben anderen Entwicklungsprojekten am 13. März 2007 auch die CBS vorstellte und einen Teil der eingegangenen Spenden auf das Stiftungskonto überwies

– Bei fünf Mädchen der Klasse 3a der Oberstimmer Schule, die Anfang Juli bei einem Spielplatzfest des AmiciO (Verein zur Kinder- und Jugendförderung

Oberstimm e.V.) Einrad-Künststücke zeigten und für die Straßenkinder sammelten.

– Beim Oberstimmer Sportverein, der beim diesjährigen Zeltlager für die SVO – Kinder Ende Juli den Erlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken zugunsten der Straßenkinder spendete.

– Bei Anton Aichner, dem langjähriger Leiter des Manchinger Kirchenchors und des Männergesangsvereins Vallatum, der eine großzügige Vereinsspende überbrachte

– Bei mehreren Kindern der St.Canisius-Pfarrgemeinde Ringsee, die beim Pfarrfest mit dem Torwandschießen für die Straßenkinder sammelten.

– Bei den Gottesdienstbesuchern der Pfarrei St. Canisius, die anlässlich des Besuchs von Bischof Alfredo Schäffler am 28. Juni 2007 bei der Feier eines Dankgottesdienstes zusammen mit Pfarrer Stefan Göller ebenfalls einen erheblichen Betrag spendeten. Ein herzlicher Dank gilt auch dem Kinderchor der Pfarrei, der den Gottesdienst nicht nur musikalisch mitgestaltete, sondern ebenfalls eine Spende überreichte.

– Bei Dr. Josef Schmid von der Zahnarzt-Gemeinschaftspraxis Baar-Ebenhausen und mehreren Künstlerinnen und Künstlern, die wieder Kunstwerke zugunsten der Stiftung verkauften.

– Bei Luisa Haas, die auch in diesem Jahr mittels ihrer drei Büchlein mit spirituellen Texten wieder Spenden für die Straßenkindern sammeln konnte

– Beim Bruder-Konrad-Kindergarten in Pielenhofen (bei Regensburg), der mit unterschiedlichen Aktivitäten ein weiteres Mal Geld für die Stiftung einwarb.

– Bei allen beteiligten Sängerinnen, Sängern und Musikanten eines Adventskonzertes „Kinder für Kinder“ am 9. Dezember in der Apostelkirche in Neuburg, die durch ihr Benefizkonzert ebenfalls Spendengelder überweisen konnten.

– Bei der evangelischen Kirchengemeinde Manching, die auch heuer wieder die Silvesterkollekte den Straßenkindern zukommen ließ.

– Und nicht zuletzt bei den Geburtstagskindern, die „runde“ Geburtstage feierten und statt Geschenken um eine Spende für die Stiftung baten!

Neben diesem besonderen Engagement einzelner Personen und Gruppen gab es wieder viele Menschen, die private Spenden überwiesen haben – ein herzliches Vergelt´s Gott an alle, die in Taten und Ideen kräftig engagiert waren! Dadurch kann die so wichtige fortlaufende Unterstützung der Straßenkinder geschehen!

Die Spendengelder wurden im Jahr 2007 wieder für die nachfolgenden Aktivitäten verwendet.

1)Unterstützung von Straßenkindern im Projekt Parnaiba und Teresina (im Nordosten Brasiliens)

In Brasilien hat sich im Vergleich zum letzten Jahr kaum etwas verändert; es ist nach wie vor ein Land, in dem die Ressourcen sehr ungerecht verteilt sind. Es herrscht weiter eine sehr hohe Arbeitslosigkeit und auch die Kriminalitätsrate ist immens. Etwa 50 von 188 Millionen Menschen leben in absoluter Armut und noch immer haben 88 Millionen Menschen keine Abwasser- und Kläranlagen; zehn Prozent der Bevölkerung gelten als „unterernährt“. Trotzdem gibt es kleine Erfolge: Kindertagesstätten und andere soziale Projekte sind entstanden.

Als Leiter und Koordinator der Sozialzentren in Teresina und Parnaiba hat sich Bischof Alfredo Schäffler wieder stark für die Verbesserung der Situation der Kinder in seiner Diözese eingesetzt. Bei seinem Besuch in Ingolstadt Ende Juni 2007 konnten wir von ihm erfahren, dass die Wasserversorgung in den armen Gegenden weiter ein sehr ernstes Problem darstellt. Immer wieder trinken kleine Kinder aus stark verschmutzten Wasserläufen, wodurch es zu Entzündungen, zu Wurmbefall und zu Durchfall kommt. So wurden auch im Jahr 2007 mit Spendengeldern weitere Zisternen gebaut, um trinkbares Regenwasser aufzufangen. Durch den Bau von einfachen Häusern, in denen die Kinder verpflegt und unterrichtet werden, konnten wieder viele vom gefährlichen Straßenleben weggeholt werden. Bischof Alfredo sagte: „Ihrer großen Hilfe (durch die Stiftung) verdanke ich die Möglichkeit, diese Zeichen der Hoffnung zu setzen. Auch in der Schule kommen die Kinder besser mit, weil sie den Magen nicht leer haben wie so viele andere Kinder.“

2) Projektverlauf in Hatcliffe (Simbabwe, Afrika):

Die Lage in Simbabwe ist weiter sehr angespannt und äußerst kritisch. Die Not der Bevölkerung ist größer denn je. Viele Menschen versuchen nach wie vor, das Land zu verlassen, um diesem Elend zu entkommen. Das Sterben der Kinder geht weiter – es mangelt ihnen nach wie vor an Nahrung, sauberem Trinkwasser und Medizin. Auch die Immunschwächekrankheit Aids breitet sich zunehmend aus und reißt weitere Löcher in die früher funktionierenden Familienverbände. Die Inflationsrate liegt inzwischen astronomisch hoch und auch an den hohen Arbeitslosenzahlen hat sich bisher keine Besserung gezeigt.

Die Dominikanerschwestern versuchen ihr Menschenmöglichstes, um die in familienähnlichen Gruppen lebenden Kinder mit Lebensmitteln, Medikamenten und Kleidung zu versorgen. Durch ihre guten Kontakte gelingt ihnen die Beschaffung der nötigsten Güter trotz der leergefegten Läden erstaunlich gut. Vor allem versuchen sie, Zement zu besorgen, um die Blech- und Plastikhütten in Steinhütten umzubauen. Auf Anweisung der Regierung dürfen nämlich nur diejenigen Häuser bleiben , die ein Betonfundament haben. Die Menschen leben in der täglichen Angst, dass ihre notdürftigen Behausungen von den Machthabern abermals zerstört werden.

Trotz der großen Not und Verzweiflung, die kaum noch zu erfassen ist, nützt es nichts, in Lähmung und Ohnmacht zu verharren. Durch die Mithilfe von vielen Menschen kann weiter daran gearbeitet werden, ganz konkret etwas für Straßenkinder zu tun – ganz nach dem Motto von Don Bosco: „Der hat sein Leben am besten vollbracht, der die meisten Menschen hat froh gemacht.“

Gern stehen wir für Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen persönlich für Sie zur Verfügung.