18. Jahresbericht

2019

Die Claudius Bayerl Stiftung wurde am 5.12.2001 als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes Claudius Bayerl ins Leben gerufen. Mit dem achtzehnten Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten im Jahr 2019 dar. Ganz herzlich danken wir wieder allen Spenderinnen und Spendern für ihre großzügige Unterstützung der Stiftungsanliegen.

Das Spendenaufkommen in diesem Jahr lag bei fast 22.000 € – Geld, das wieder sehr viel bewirken konnte! Einige Aktivitäten im Jahr 2019 sollen hier besonders aufgeführt werden: Die Familie Schweiger aus Oberstimm konnte wieder eine stattliche Summe für die Stiftungsarbeit erzielen, da sie auch heuer viele Barthelmarktbesucher auf ihrem Anwesen parken ließen und dafür um eine Spende für die Stiftung bat. Schon zur Tradition geworden sind die jährlichen Spenden der  evangelischen Kirchengemeinde Manching:  auch in diesem Jahr kam die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes sowie des Jahresabschlussgottesdienstes den Straßenkindern zu Gute – ganz herzlichen Dank an den Kirchenvorstand und an die Kirchenbesucher. Ein großes Dankeschön ergeht auch wieder an das Zentrum für Zahnmedizin in Baar-Ebenhausen; erneut wurde gesammeltes Zahngold gespendet – dadurch konnte ein sehr großer Betrag für die Stiftungsarbeit erzielt werden.
Daneben waren wieder einige „runde Geburtstagsfeiern“ im Freundes- und Verwandtenkreis – die Jubilarinnen und Jubilare verzichteten auf Geschenke, wodurch große Summen für die Straßenkinder zusammenkamen. Ganz herzlichen Dank an die Geburtstagskinder und an alle geladenen Gäste für diese Großzügigkeit! Die gespendeten Gelder wurden auch heuer für die bereits bekannten Projekte verwendet:

1.Unterstützung von Straßenkindern in Parnaíba (im Nordosten Brasiliens)

Nach dem liberal-konservativen Interimspräsidenten Michel Temer übernahm ab 1. Januar 2019 Jair Bolsonaro als 38. Präsident Brasiliens das Regierungsamt. Trotz vieler Wahlkampf-Versprechen war die Wirtschaft im Jahr 2019 nicht auf Wachstumskurs, auch am Arbeitsmarkt bewegte sich kaum etwas. Die Schulden des Landes wurden nicht abgebaut und auch die Zahl der Armen stieg weiter an. Sehr in die Kritik geriet Bolsonaro durch die massive Abholzung des Amazonas-Urwaldes und durch die weitgehende Privatisierung von öffentlichen Aufgaben und der Infrastruktur. Die Einkommensunterschiede in Brasilien sind nach wie vor sehr groß. Die Armut, die Misswirtschaft, die hohe Arbeitslosigkeit und die schlechte medizinische Versorgung setzt den Menschen massiv zu. Nach wie vor leben viele Menschen im Land in extremer Armut, haben sehr schwierige hygienische Bedingungen und sind ständiger Gewalt ausgesetzt.


Bischof Juarez Sousa da Silva, der 2017 die Arbeit von Altbischof Alfredo Schäffler fortsetzte, sorgt als Leiter und Koordinator der aufgebauten Sozialzentren in seiner Diözese in Parnaíba dafür, dass hungernde Kinder weiterhin täglich mit warmem Essen versorgt werden und Betreuung bekommen. Auch die Kreditvergabe zum Bau von Zisternen läuft weiter, denn die Trockenheit im Nordosten Brasiliens ist nach wie vor ein großes Problem. Das Programm zur Versorgung und Betreuung von jungen Frauen und deren Babys und Kleinkindern mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ wurde ebenfalls weiter erfolgreich durchgeführt. Im Sozialzentrum „São Claudio“, das im Jahr 2010 von Stiftungsgeldern gebaut werden konnte, wurden neben der Versorgung und Betreuung von Kindern auch 2019 die Nähkurse für Frauen weitergeführt.

2. Unterstützung von Kindern in Simbabwe, Afrika:

Simbabwe – einer der ärmsten Staaten der Welt –befand sich auch 2019 in einer massiven wirtschaftlichen Krise. Im Januar 2019 eskalierte die insgesamt sehr kritische Situation in gewaltsamen Protesten, die sich vor allem gegen das teure Benzin richteten. Darauf reagierte die Regierung mit Folter, Körperverletzungen und Tötungen der Aufständischen durch das Militär. Im Februar 2019 wurden die 2017 eingeführten Schuldscheine durch die neue Währung des RTGS-Dollar (Real-Time Gross Settlement) ersetzt. Allerdings brachte die neue Währung keinerlei Stabilität und die überstarke Inflation konnte bisher nicht eingedämmt werden. Die Preise von Gütern und Dienstleistungen steigen weiter und es mangelt insbesondere an Medikamenten, an Benzin und an Grundnahrungsmitteln. Daneben gibt es kaum medizinische Versorgung.

a) Unterstützung der Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma

Auch im Jahr 2019 wurde die Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von Harare, wieder finanziell unterstützt: Zwischen 80 und 100 Kinder und Jugendliche werden hier täglich mit Nahrung versorgt. Auch für das anfallende Schulgeld der Kinder, für Kleidung und ärztliche Versorgung wurden Spendengelder verwendet. Nach wie vor werden die Kinder auch am Nachmittag betreut. In der Nähwerkstatt werden weiter Jugendliche ausgebildet und einige absolvieren eine einjährige Gärtnerausbildung. Auch der Gemüseanbau und die Hühnerzucht werden betrieben.

b) Engagement für Kinder von blinden Müttern im Slumviertel Epworth
In der Nähe von Harare befindet sich auch das Slumviertel Epworth; seit 2016 wird hier ein Projekt unterstützt, das 22 blinde Mütter und ihre inzwischen 90 Kinder unterstützt. In einem kleinen Zentrum treffen sich die blinden Mütter mit ihren Kindern einmal wöchentlich und werden dort mit Lebensmitteln und Schulgeld unterstützt. Ziel dieser Unterstützung ist es, dass die blinden Mütter, die von ihren Kindern geführt werden, nicht mehr tagtäglich in den Straßen von Harare betteln müssen. 50 der Kinder können so im Moment regemäßig die Schule besuchen. Kleine Kinder erhalten Vorschulunterricht und Mütter werden in das wichtige Thema Familienplanung eingeführt. Der große Garten, der um das Haus angelegt wurde, wird gepflegt und bearbeitet und liefert wertvolles Obst und Gemüse.

c) Die Jesuiten Missionsstation in Banket, Simbabwe
Pater Karl Herrmann, der die letzten Jahre in der St. Rupert Mayer-Missionsstation (ca. 90 Kilometer südwestlich der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi) wirkte, wurde inzwischen in die Jesuiten Mission „Sacred Heart“ in Banket versetzt. Die Missionsstation hat einen Kindergarten und eine Grundschule mit insgesamt etwa 1100 Kindern und ein Kolleg, das die Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Durch Spendengelder konnten armen Kindern das Schulgeld und die Prüfungsgebühr bezahlt werden, um ihnen den Besuch der Schule zu ermöglichen. Durch die bereits erwähnte Lebensmittelknappheit wird jedoch auch die Unterstützung mit Grundnahrungsmitteln immer dringender, damit Kinder aus armen Verhältnissen überleben können.

Falls Sie Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

17. Jahresbericht

2019: 17. Jahresbericht

Am 5.12.2001 wurde die Claudius Bayerl Stiftung – als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes Claudius Bayerl – ins Leben gerufen. Mit dem siebzehnten Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten im Jahr 2018 dar. Zu Beginn danken wir wieder ganz herzlich allen Spenderinnen und Spendern, die in diesem Jahr Not leidende Kinder unterstützt haben und freuen uns sehr, dass mit dem Geld so viel bewirkt werden kann.
Insgesamt lag auch in diesem Jahr das Spendenaufkommen wieder bei über 25.000 € – was für die Straßenkinder eine sehr große Hilfe bedeutet! Einige Aktivitäten im Jahr 2018 sollen hier besonders aufgeführt werden:

In der Aula der Realschule in Manching wurde am 14. Juli 2018 ein Benefizkonzert mit dem Chor „Maggies Moderne“ veranstaltet. Rund 200 Besucher lauschten dem zweistündigen Programm; unter dem Motto „Ein keltischer Sommer“ wurden irische Volkslieder, Oldies und Dudelsackmelodien geboten. Ganz herzlichen Dank an die Sängerinnen und Sänger von „Maggies Moderne“, der Chorleiterin Margit Mooser, an die Direktion und den Hausmeister der Realschule Manching und an die vielen Spenderinnen und Spender!

Familie Schweiger aus Oberstimm hat auch in diesem Jahr wieder eine stattliche Summe für die Stiftungsarbeit erzielt: wie jedes Jahr ließen sie viele Barthelmarktbesucher auf ihrem Anwesen parken und baten um eine Spende für die Stiftung.

Wie in den letzten Jahren hat die evangelische Kirchengemeinde Manching die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes und des Jahresabschlussgottesdienstes den Straßenkindern zugutekommen lassen – herzlichen Dank an den Kirchenvorstand und an die Kirchenbesucher.

Ein großes Dankeschön ergeht auch an das Zentrum für Zahnmedizin in Baar-Ebenhausen für die wunderbare Idee, gesammeltes Zahngold zu spenden – durch diese Aktion kam ein sehr großer Betrag für die Stiftungsarbeit zustande.
Bei einigen „runden Geburtstagsfeiern“ im Freundes- und Verwandtenkreis wurde wieder auf Geschenke verzichtet, wodurch große Summen für die Straßenkinder gespendet wurden. Ganz herzlichen Dank an die Geburtstagskinder und an alle geladenen Gäste für diese Großzügigkeit!

Auch bei einer Beerdigung wurde zugunsten der Stiftung auf Kränze verzichtet. Die gespendeten Gelder wurden auch heuer für die bereits bekannten Projekte verwendet:

1.Unterstützung von Straßenkindern in Parnaíba (im Nordosten Brasiliens)
Nach 2017 wurde nun auch das Jahr 2018 in Brasilien wieder sehr turbulent. Während schon vom regierenden liberal-konservativen Interimspräsidenten Michel Temer Sozialprogramme abgebaut wurden und dadurch die Arbeits- und die Obdachlosigkeit anstiegen, wird dies in noch stärkerem Maß vom rechtsnationalen neuen Präsidenten Jair Bolsonaro erwartet. Bolsonaro wurde am 28. Oktober 2018 in einer Stichwahl zum neuen Präsident Brasiliens gewählt. Wie es in dem Land nun weitergeht, ist unklar, da Bolsonaro mit seiner Partei Partido Social Liberal (PSL) bisher kein umfassendes Programm vorgelegt hat. Auf das vorhandene Gewaltproblem, die parteienübergreifende Korruption, die sozialen Probleme und die sich nur schleppend von der Krise erholende Wirtschaft sind bisher keine Antworten vorhanden. Problematisch für die Menschen ist neben der hohen Arbeitslosigkeit nach wie vor die schlechte medizinische Versorgung und die hohe Inflationsrate. Vor allem die Menschen im Nordosten des Landes spüren von diesen negativen Entwicklungen massiv.

Bischof Juarez Sousa da Silva, der Ende 2016 die Stelle von Altbischof Alfredo Schäffler übernahm, unterstützt die Sozialzentren in der Diözese in Parnaíba (Nordost-Brasilien) und beauftragte Heinrich Hegemann, sich um die Zentren zu kümmern: dass Kinder in den unterschiedlichen Stadtteilzentren weiterhin täglich mit warmem Essen versorgt und betreut werden. Neben der Kreditvergabe zum Bau von Zisternen wurde auch das Programm zur Versorgung und Betreuung von jungen Frauen und deren Babys und Kleinkindern mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ weiter erfolgreich durchgeführt. Auch die Nähkurse im Sozialzentrum „São Claudio“ wurden weitergeführt (dieses Zentrum konnte im Jahr 2010 von Stiftungsgeldern aufgebaut werden). Einigen Frauen wurden wieder Kleinkredite genehmigt, um Nähmaschinen zu erwerben und dadurch zusätzliches Geld für den Unterhalt der Familien zu verdienen. Altbischof Alfredo Schäffler ist nach wie vor mit eingebunden in die Arbeit der Sozialzentren und betonte, dass die Arbeit wie gewohnt weitergeht.

2.Unterstützung von Kindern in Simbabwe, Afrika:

Auch in Simbabwe brachte das Jahr 2018 für die Menschen keine Verbesserungen. Nachdem im November 2017 das Militär putschte und den 94-jährigen, seit fast vier Jahrzehnten regierenden Langzeitpräsidenten Robert Mugabe zum Rücktritt zwang, wurde durch die Wahlen im August 2018 Staatschef Emmerson Mnangagwa gewählt. Die anfängliche Aufbruchsstimmung verlosch bereits nach kurzer Zeit, denn die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen Simbabwes bestehen fort, weil das Mnangagwa-Regime keine bedeutenden Reformen durchgeführt hat. Nach wie vor leiden die Menschen: sie haben oft ungenießbares Leitungswasser und dadurch regelmäßige Choleraausbrüche, eine der höchsten HIV-Raten der Welt, starke Grundnahrungsmittel- und Bargeldknappheit, eine unglaublich hohe Arbeitslosigkeit von 85 % und die erdrückenden Schulden des Landes (Simbabwe kann seine Schulden in Höhe von 16 Milliarden Dollar nicht mehr bedienen und wird vom Internationalen Währungsfonds als eines von sechs afrikanischen Ländern in finanzieller Notlage gelistet). Viele Menschen fühlen sich verunsichert und misstrauen der neuen Regierung. Trotz der anhaltenden Notlage in Simbabwe geht es den von den Spendengeldern unterstützten Kinderprojekten jedoch gut. Die Kinder werden mit Essen und Kleidung versorgt, können zur Schule gehen und sind dankbar für die Unterstützung und Begleitung, die sie erfahren.

Unterstützung der Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma
Die Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von Harare, wurde auch 2018 wieder finanziell unterstützt: Zwischen 80 und 100 Kinder und Jugendliche werden hier täglich mit Nahrung versorgt. Auch für das anfallende Schulgeld der Kinder, für Kleidung, ärztliche Versorgung und Nachmittagsbetreuung wurden Spendengelder verwendet. Auch die Ausbildung von Jugendlichen in der Nähwerkstatt und der Gärtnerei wird fortgesetzt. Etwa 15 Jugendliche konnten ihre Ausbildung zum Gärtner oder als Näherin beenden und beginnen nun, eigenes Geld zu verdienen und können dadurch auch Familienangehörige unterstützen.

Der Gemüseanbau und die Hühnerzucht werden ebenfalls weiter betrieben. Geleitet wird die Suppenküche von Catherine, Reminos, Philip und jungen Helferinnen und Helfern, die alle ehrenamtlich tätig sind. Alfreda Chagweda und Pater Konrad Landsberg kümmern sich um die finanziellen Belange des Projekts. Auch einige Kinder, die nach der Schließung des WaisenhausesMbuya Nehanda Children’s Home, (die frühere Tabakfabrik) „eingesammelt“ wurden und inzwischen im Jugendalter sind, werden durch Pater Konrad Landsberg mit Spendengeldern unterstützt. Teilweise konnten sie bereits eine Ausbildung absolvieren und stehen auf eigenen Füßen.

Unterstützung für blinde Mütter mit ihrer Kindern im Slumviertel Epworth
Finanzielle Hilfe bekamen auch die blinden Mütter mit ihren Kindern im Slumviertel Epworth (in der Nähe von Harare). Seit 2016 werden 22 blinde Mütter und ihre inzwischen 90 Kinder unterstützt. 60 Kinder können regelmäßig die Schule besuchen, weil das Schulgeld übernommen wird. Die Mütter erhalten 14-tägig ein Lebensmittelpaket, sodass sie nicht mehr täglich, geführt von ihren Kindern, in den Straßen von Harare betteln müssen. Einmal in der Woche treffen sich die blinden Mütter mit ihren Kindern zum gemeinsamen Essen, Stricken und Singen. Kleine Kinder erhalten Vorschulunterricht und Mütter werden in das wichtige Thema Familienplanung eingeführt. Auch der angelegte große Garten wird bearbeitet und liefert wertvolles Obst und Gemüse.

Die St. Rupert Mayer-Missionsstation in Simbabwe
Auch die St. Rupert Mayer-Missionsstation, die etwa 90 Kilometer südwestlich der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi liegt, wurde wieder unterstützt. Die Missionsstation hat neben einem Krankenhaus eine Grund- und eine Mittelschule mit etwa 700 Kindern und eine höhere Schule, die die Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Kinder, die zu weit weg von der Schule wohnen, haben die Möglichkeit, im Internat zu wohnen. Für Waisen- und Halbwaisenkinder wird durch Spendengelder das Schulgeld bezahlt, um so den Besuch der Schule erst zu ermöglichen.

Falls Sie Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

16. Jahresbericht

2018: 16. Jahresbericht

Die Claudius Bayerl Stiftung wurde am 5.12.2001 als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes Claudius Bayerl ins Leben gerufen. Mit dem sechzehnten Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten im Jahr 2017 dar. Wieder ein ganz herzliches Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender, die auch in diesem Jahr Not leidende Kinder unterstützt haben.
Insgesamt lag das Spendenaufkommen in diesem Jahr bei über 24.000 € – wieder ein großer Segen für die Straßenkinder! Einige Aktivitäten im Jahr 2017 sollen hier besonders aufgeführt werden: Schon traditionell hat die Familie Schweiger aus Oberstimm wieder eine stattliche Summe für die Stiftungsarbeit erzielt: auch heuer ließen sie viele Barthelmarktbesucher auf ihrem Anwesen parken und baten um eine Spende für die Stiftung. Luisa Haas hat erneut eine Kalenderaktion durchgeführt, um Spenden für die Straßenkinder zu sammeln. Wie in den letzten Jahren hat die evangelische Kirchengemeinde Manching auch in diesem Jahr die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes den Straßenkindern zugute kommen lassen – herzlichen Dank an den Kirchenvorstand und an die Kirchenbesucher.
Auch wurden bei einigen „runden Geburtstagsfeiern“ im Freundes- und Verwandtenkreis auf Geschenke verzichtet, wodurch große Summen für die Straßenkinder zusammenkamen. Ganz herzlichen Dank an die Geburtstagskinder und an alle geladenen Gäste für diese Großzügigkeit! Die gespendeten Gelder wurden auch heuer für die bereits bekannten Projekte verwendet:

1.Unterstützung von Straßenkindern in Parnaíba (im Nordosten Brasiliens)
Das Jahr 2017 war für Brasilien sehr turbulent: Der nach der Amtsenthebung von Dilma Rousseff am 31.08.2016 regierende liberal-konservative Interimspräsidenten Michel Temer wollte die hohe Schuldenlast senken. Er hat verschiedene Sparprogramme aufgelegt. Dabei wurden vor allem Sozialprogramme gestrichen und auch an Bildung und an der sozialen Sicherheit wurde gespart. Dadurch hat sich die Arbeitslosigkeit und in deren Folge auch die Obdachlosigkeit massiv erhöht. Die Einkommensunterschiede sind nach wie vor sehr groß. Nicht nur die Armut, sondern auch die Misswirtschaft nahm erneut stark zu. Neben der hohen Arbeitslosigkeit setzt den armen Menschen auch die schlechte medizinische Versorgung und die hohe Inflationsrate massiv zu. Nach wie vor leiden vor allem die Menschen im Nordosten des Landes an bitterer Armut. Man kann gespannt sein, wie die Entwicklung Brasiliens nach den nächsten Präsidentschaftswahlen, die 2018 stattfinden, weitergehen wird.

Der neue Bischof Juarez Sousa da Silva setzte 2017 die Arbeit von Altbischof Alfredo Schäffler, der Ende 2016 von seinem Amt zurücktrat, fort. Er sorgte als Leiter und Koordinator der aufgebauten Sozialzentren in seiner Diözese in Parnaíba dafür, dass hungernde Kinder weiterhin täglich mit warmem Essen versorgt werden und Betreuung bekommen. Auch die Kreditvergabe zum Bau von Zisternen läuft weiter, denn die Trockenheit im Nordosten Brasiliens ist nach wie vor ein großes Problem. Das Programm zur Versorgung und Betreuung von jungen Frauen und deren Babys und Kleinkindern mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ wurde ebenfalls weiter erfolgreich durchgeführt. Im Sozialzentrum „São Claudio“, das im Jahr 2010 von Stiftungsgeldern gebaut werden konnte, wurden neben der Versorgung und Betreuung von Kindern auch die Nähkurse für Frauen weitergeführt. Einige Frauen konnten auch wieder Kleinkredite erhalten, um Nähmaschinen zu erwerben, um dadurch zusätzliches Geld für den Unterhalt der Familien zu verdienen. Altbischof Alfredo Schäffler, der in einer kleinen Pfarrei lebt und arbeitet, wird auch weiterhin in die Entscheidungen der Sozialzentren eingebunden. Alfredo betonte nachdrücklich, dass die Arbeit in den Sozialzentren unverändert weitergeht.

2.Unterstützung von Kindern in Simbabwe, Afrika: Die wirtschaftliche Lage in Simbabwe war auch 2017 katastrophal schlecht. Aufgrund der Bargeldkrise steigen die Preise ins Unermessliche. Sehr viele Menschen kämpfen täglich ums Überleben. Die Arbeitslosigkeit ist weiter extrem hoch und viele Menschen könnten nicht überleben, würden sie nicht von im Ausland lebenden Familienangehörigen finanziell unterstützt. Die Mangelwirtschaft, die überstarke Inflation, das unsaubere Wasser, die fehlenden Grundnahrungsmittel, die kaum vorhandene medizinischer Versorgung und die Immunschwächekrankheit Aids setzen den Menschen massiv zu.

Unterstützung der Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma
Auch im Jahr 2017 wurde die Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von Harare, wieder finanziell unterstützt: Zwischen 80 und 100 Kinder und Jugendliche werden hier täglich mit Nahrung versorgt. Auch für das anfallende Schulgeld der Kinder, für Kleidung und ärztliche Versorgung wurden Spendengelder verwendet. Nach wie vor werden die Kinder auch am Nachmittag betreut. Obwohl die Gründerin der Suppenküche, Mrs. Lettie, Mitte 2017 ganz plötzlich verstarb, geht die Versorgung der Kinder reibungslos weiter, da eine junge Frau, die zum Kreis der Unterstützer der Suppenküche gehörte, die Arbeit äußerst verantwortungsbewusst weiter fortführt. Sehr erfreulich ist, dass nach langen Verhandlungen mit simbabwischen Behörden die Suppenküche inzwischen als gemeinnützige Institution anerkannt wurde und damit rechtlich abgesichert ist. Auch die Ausbildung der Jugendlichen macht Fortschritte: Im Jahr 2017 konnten etwa 15 Jugendliche ihre Ausbildung zum Gärtner oder als Näherin beenden und beginnen nun, eigenes Geld zu verdienen. Die jungen Menschen sind stolz auf ihre Eigenständigkeit und dankbar für die Unterstützung und Begleitung, die sie erfahren haben. Durch ihren Verdienst können sie nun Familienangehörige unterstützen. In der Nähwerkstatt werden weiter Jugendliche ausgebildet, einige absolvieren eine einjährige Gärtnerausbildung. Der Gemüseanbau und die Hühnerzucht werden ebenfalls weiter betrieben.

Die Jugendlichen von der Straße – vom ehemaligen Mbuya Nehanda Children’s Home, (die frühere Tabakfabrik)
Die Kinder, die nach der Schließung des Waisenhauses „eingesammelt“ wurden, sind inzwischen zu Jugendlichen herangewachsen und werden mit Hilfe von Pater Konrad Landsberg mit Spendengeldern unterstützt. Einige von ihnen konnten erfolgreich den Schulabschluss machen, eine Lehre als Gärtner beenden oder sogar ein Studium abschließen, so dass sie teilweise in die Selbständigkeit entlassen werden können und eine eigene Existenz aufbauen. Ein Junge, der begleitet und unterstützt wurde, schrieb: „Eure Einwirkung auf unser Leben als Straßenkinder in Simbabwe ist von unermesslichem und unschätzbarem Wert.“

Engagement für blinde Mütter mit ihren Kindern im Slumviertel Epworth
In der Nähe von Harare befindet sich auch das Slumviertel Epworth; seit 2016 wird hier ein Projekt unterstützt, das 22 blinde Mütter und ihre inzwischen 90 Kinder unterstützt. In einem kleinen Zentrum treffen sich die blinden Mütter mit ihren Kindern einmal wöchentlich und werden dort mit Lebensmitteln und Schulgeld unterstützt. Ziel dieser Unterstützung ist es, dass die blinden Mütter, die von ihren Kindern geführt werden, nicht mehr tagtäglich in den Straßen von Harare betteln müssen. 50 der Kinder können so im Moment regemäßig die Schule besuchen. Bei den Treffen wird gemeinsam gegessen, gestrickt und gesungen. Kleine Kinder erhalten Vorschulunterricht und Mütter werden in das wichtige Thema Familienplanung eingeführt. Der große Garten, der um das Haus angelegt wurde, wird gepflegt und bearbeitet und liefert wertvolles Obst und Gemüse.

Die St. Rupert Mayer-Missionsstation in Simbabwe
Die St. Rupert Mayer-Missionsstation, die etwa 90 Kilometer südwestlich der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi liegt, wurde ebenfalls wieder unterstützt. Die Missionsstation hat neben einem Krankenhaus eine Grund- und einer Mittelschule mit etwa 700 Kindern und eine höhere Schule, die die Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Kinder, die zu weit weg von der Schule wohnen, haben die Möglichkeit, im Internat zu wohnen. Für Waisen- und Halbwaisenkinder wird durch Spendengelder das Schulgeld bezahlt, um so den Besuch der Schule erst zu ermöglichen. Durch die bereits erwähnte anhaltende Hungersnot wird jedoch auch die Unterstützung mit Grundnahrungsmitteln immer dringender, damit die Kinder überleben können

Falls Sie Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

 

15. Jahresbericht

Die Claudius Bayerl Stiftung wurde am 5.12.2001 als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes Claudius Bayerl ins Leben gerufen. Mit diesem fünfzehnten Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten im Jahr 2016 dar. Wieder ein ganz herzliches Dankeschön und „Vergelt´s Gott“ an die vielen Spenderinnen und Spender, die auch im Jahr 2016 an die Stiftung überwiesen haben, um Not leidende Kinder zu unterstützen.
Insgesamt lag das Spendenaufkommen in diesem Jahr bei über 25000 €, was wieder eine sehr große Hilfe für die Straßenkinder bedeutete.
Einige Aktivitäten im Jahr 2016 sollen hier besonders aufgeführt werden: Das Blechbläserquartett „quattro stagioni“ spielte am 24. Juli 2016 in der Aula der Realschule Manching ein Benefizkonzert für Stiftung. Ganz herzlichen Dank an die Musikerin Maria Stark und die Musiker Wolfgang Eichenseher, Matthias Baunach und Lucas Krammer für die sehr abwechslungsreiche Darbietung, die mit viel Applaus belohnt wurde. Die Spenden des Konzerts in Höhe von 1180.- € kamen wieder in voller Höhe Straßenkindern in Brasilien und Simbabwe zugute.

Die Familie Schweiger aus Oberstimm hat wieder eine stattliche Summe für die Stiftungsarbeit erzielt: auch heuer ließen sie viele Barthelmarktbesucher auf ihrem Hof parken und baten um eine Spende für die Stiftung.
Die evangelische Kirchengemeinde Manching ließ – wie all die Jahre zuvor – die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes und des Silvestergottesdienstes wieder den Straßenkindern zu Gute kommen – herzlichen Dank an den Kirchenvorstand und an die Kirchenbesucher! Durch mehrere „runde Geburtstagsfeiern“ im Freundes- und Verwandtenkreis und dem Verzicht auf Geschenke wurden auch 2016 wieder großzügige Spenden für die Straßenkinder überwiesen. Herzlichen Dank an die Geburtstagskinder!

Auch heuer wurden die Gelder für die bereits bekannten Projekte verwendet:

1.Unterstützung von Straßenkindern in Parnaiíba (im Nordosten Brasiliens)
Das Jahr 2016 war in Brasilien sehr turbulent: Im Mai wurde Staatspräsidentin Dilma Rousseff vom brasilianischen Senat suspendiert; der Präsidentin wurden eigenmächtige Kreditvergaben und Bilanztricks zur Verschleierung der wahren Haushaltslage vorgeworfen. Rousseff wies die Vorwürfe zurück und sprach von einem „Putsch“. Der 75-jährige Vizepräsident Michel Temer übernahm das Amt und bildete eine liberal-konservative Regierung. Temer eröffnete auch die olympischen Sommerspiele 2016, die gerade bei den ärmeren Bevölkerungsschichten stark kritisiert wurden, weil die Ausgaben für die Spiele immens waren.

Nach wie vor ist Brasilen ein Land der Kontraste, denn zum einen ist es eine aufsteigende Nation und für viele Touristen attraktiv, zum anderen lebt nach wie vor ein großer Teil der Bevölkerung in sehr armen Verhältnissen, oft in einer der unzähligen Favelas. Hohe Arbeitslosigkeit, eine schlechte medizinische Versorgung, eine hohe Inflationsrate und die sehr ungleiche Verteilung des Reichtums setzen den armen Menschen massiv zu. Nach wie vor leiden vor allem die Menschen im Nordosten des Landes an bitterer Armut.

Bischof Alfredo Schäffler setzte sich auch 2016 als Leiter und Koordinator von Sozialzentren in seiner Diözese in Parnaíba dafür ein, dass hungernde Kinder täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt und betreut wurden. Auch durch Kreditvergaben zum Bau von Zisternen konnte den Menschen wieder geholfen werden – wertvolles Trinkwasser kann dadurch gesammelt werden. Das Programm zur Versorgung und Betreuung von jungen Frauen und deren Babys und Kleinkindern mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ wurde ebenfalls weiter erfolgreich durchgeführt. Im Sozialzentrum „Sao Claudio“, das im Jahr 2010 von Stiftungsgeldern gebaut werden konnte, wurden neben der Versorgung und Betreuung von Kindern auch die Nähkurse für Frauen weitergeführt und Frauen konnten auch wieder Kleinkredite erhalten, um Nähmaschinen zu erwerben und dadurch zusätzliches Geld für den Unterhalt der Familien zu verdienen.

Ende 2016 stand eine große Veränderung in der Diözese Parnaiba an: aufgrund seines Alters von 75 Jahren und der beschwerlicher werdenden vielfältigen Aufgaben bat Bischof Alfredo um seinen Rücktritt als Bischof. Dem wurde stattgegeben und er ist nun als Kaplan im etwa 75 km von Parnaíba entfernten Fischerdorf Cajueiro da Praia (mit ca. 4000 Einwohnern) als Kaplan tätig. Bischof Alfredo übergab die Verantwortung für die Diözese in jüngere Hände; Mitbruder Dom Juarez Sousa da Silva war im letzten halben Jahr Bischofskoadjutor in der Diözese. Wie Alfredo im Herbst 2016 bei einem Heimataufenthalt in Österreich betonte, konnte Dom da Silva in dieser Zeit in Ruhe die Diözese kennen lernen. Er nahm Kontakt auf mit allen Priestern der Diözese und konnte alle Sozialzentren kennen lernen. Alfredo betonte nachdrücklich, dass die Arbeit in den Sozialzentren unverändert weitergehen wird und bat weiterhin um Unterstützung.

2.Unterstützung von Kindern in Simbabwe, Afrika:
Leider hat sich die Situation in Simbabwe auch im Jahr 2016 weiter verschlechtert statt verbessert: die Menschen kämpfen zum Großteil täglich ums Überleben. Einzig die Regenfälle waren etwas besser als 2015, so dass der lebensnotwendige Mais wachsen konnte. Auch die Arbeitslosigkeit ist weiter extrem hoch und liegt bei unvorstellbaren 90 %. Viele Menschen können nur überleben, weil sie von im Ausland lebenden Verwandten und Kindern finanziell unterstützt werden. Die Mangelwirtschaft und die überstarke Inflation macht das Überleben zu einem täglichen Kampf. Neben den Grundnahrungsmitteln fehlt es an sauberem Trinkwasser und an medizinischer Versorgung. Die Immunschwächekrankheit Aids ist in Simbabwe weiterhin ein großes Problem und fordert viele Menschenleben. Immer häufiger leben Geschwister als Familie zusammen – die älteren Kinder kümmern sich um ihre jüngeren Geschwister (sog. „child-headed-family“ oder „Geschwister-Familie). Inzwischen herrscht auch noch enormer Geldmangel vor – vom Staat werden neue „Bond-Notes“ gedruckt, die jedoch sehr spärlich in Umlauf kommen. Es bilden sich lange Schlangen vor den Ausgabestellen.

Unterstützung der Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“
Wie in den letzten Jahren wurde auch 2016 die Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von Harare finanziell unterstützt: Zur Zeit werden in der Suppenküche etwa 70 bis 100 Kinder und Jugendliche und zwei Geschwister-Familien versorgt. Sie bekommen ein warmes Essen und die Kinder werden am Nachmittag betreut. Der Kinderhausverein Aham hat 2012 für die Suppenküche ein kleines Haus gekauft. Die Kinder und Jugendlichen haben hier Ansprechpartner und alle Kinder konnten die Schule besuchen, da ihnen durch das Bezahlen von Schulgeld und einer Schuluniform der Schulbesuch ermöglicht wurde. Auch für dringend benötigte medizinische Versorgung der Kinder werden Spendengelder ausgegeben. Die neben der Suppenküche befindliche Nähwerkstatt wird inzwischen sehr erfolgreich benutzt und acht Jugendliche konnten 2016 eine einjährige Gärtnerausbildung absolvieren und Buchführungskenntnisse erwerben (mit Abschlusszertifikat). Daneben wird viel Gemüseanbau betrieben, um die Selbstversorgung voranzubringen. Auch eine Hühnerzucht wurde begonnen. Inzwischen melden sich immer wieder ehemalige Straßenkinder, die aus Dank für die frühere Unterstützuung selber bei der Versorgung der kleinen Kinder mithelfen.

Mbuya Nehanda Children’s Home

Die ehemalige Tabakfabrik in Mbuya Nehanda (etwa 40 Kilometer außerhalb von Harare) wurde ganz geschlossen – das inoffizielle Wohnen für Kinder ist inzwischen nicht mehr möglich. Jedoch wurden einzelnen Kindern Schulgelder bezahlt und sie konnten mit Essen versorgt werden. Pater Konrad Landsberg, ein Jesuit, der seit über 40 Jahren in Simbabwe lebt und arbeitet, engagiert sich weiterhin zusammen mit zuverlässigen Einheimischen für diese Kinder und achtet auf die gerechte Verteilung der Spendengelder. Den Kindern wird neben Essensgeld auch Schulgeld bezahlt. Einige von ihnen konnten erfolgreich den Schulabschluss machen und werden zum Teil bei der Suche nach einer Lehrstelle unterstützt. Auch sieben junge, alleinerziehende Müttern mit ihren 15 Babies bekommen Unterstützung.

Engagement für blinde Mütter mit ihren Kindern im Slumviertel Epworth
In dem Slumviertel Epworth wurde 2016 ein Projekt unterstützt, das eine Frau namens Alice Chikomo und ihr Team aufgebaut haben und dringend auf Untestützung angewiesen ist: 22 blinde Mütter und ihre 77 Kinder werden mit Lebensmitteln und Schulgeld unterstützt und können eine Näh- und Gärtnerausbildung machen. In einem gemieteten Haus können regelmäßige Treffen stattfinden, wo gemeinsam gegessen, gestrickt und gesungen werden kann. Über 60 dieser Kinder wurde es ermöglicht, regelmäßig die Schule zu besuchen, um eine menschenwürdigere Zukunft ermöglicht werden. Bisher konnten diese Kinder nie eine Schule besuchen, weil sie ihre blinden Mütter begleiten mussten, wenn sie zum Betteln auf die Straße gingen, damit die Familie überleben konnte. Nabeta, eine Mitarbeiterin von Alice Chikomo, gibt Vorschulunterricht und auch über das brisante Thema Familienplanung wird mit den Müttern gesprochen. Sechs Jugendliche haben eine einjährige Gärtnerausbildung absolviert und um das Haus einen großen Obst- und Gemüsegarten angelegt. Einige Mädchen unterstützen ihre Familien durch Näharbeiten.

Die St. Rupert Mayer-Missionsstation in Simbabwe

Auch die St. Rupert Mayer-Missionsstation, die etwa 90 Kilometer südwestlich der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi liegt, wurde wieder unterstützt. Auf der Hauptstation gibt es neben einem Krankenhaus eine Grund- und eine Mittelschule mit etwa 700 Kindern und eine höhere Schule, die die Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Etwa 60 Schülerinnen und Schüler wohnen im Internat, weil sie zu weit weg von der Schule wohnen. Mit Stiftungsgeldern wurde z.B. Schulgeld für Waisen- und Halbwaisenkinder bezahlt, um so einen Schulbesuch erst zu ermöglichen. Durch die bereits erwähnte anhaltende Hungersnot wird jedoch auch die Unterstützung mit Grundnahrungsmitteln immer dringender, damit die Kinder überleben können

Falls Sie Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

2015 | 14. Jahresbericht

Die Claudius Bayerl Stiftung wurde am 5.12.2001 als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes Claudius Bayerl ins Leben gerufen. Mit diesem vierzehnten Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten im Jahr 2015 dar. Auch heuer haben wieder sehr viele treue Menschen die Stiftungsarbeit großzügig mit Geldbeträgen unterstützt – herzlichen Dank dafür! Das Spendenaufkommen in diesem Jahr lag bei über 31.000€, was wieder eine sehr große Unterstützung der Straßenkinder bedeutete. Einige Aktivitäten im Jahr 2015 sollen hier besonders aufgeführt werden:

Gleich zu Beginn des Jahres 2015, am Sonntag, den 25. Januar spielte das Blasorchester Schrobenhausen ein Benefizkonzert für die Stiftung. Dirigiert wurde das Orchester von Rainer Maier und der Klarinettist Franz Schweiger führte durch den Abend. Das begeisterte Publikum dankte den Musikern für ihre brillante Leistung mit langanhaltendem Applaus und spendete 1770 €. Ganz herzlichen Dank an die Musikerinnen und Musiker und an Rainer Maier für das große Engagement für die Straßenkinder!
Die Familie Schweiger aus Oberstimm hat wieder eine stattliche Summe für die Stiftungsarbeit erzielt: auch heuer ließen sie wieder viele Barthelmarktbesucher auf ihrem Hof parken und baten um eine Spende für die Stiftung.
Auch die evangelische Kirchengemeinde Manching hat die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes wieder den Straßenkindern zugute kommen lassen – herzlichen Dank an Frau Pfarrerin Rüpplein, an den Kirchenvorstand und an die Kirchenbesucher.
2015 konnten wieder mehrere „runde Geburtstage“ im Freundes- und Verwandtenkreis gefeiert werden und statt Geschenken wurden großzügige Spenden für die Straßenkinder überwiesen. Ebenso wurden bei einigen Beerdigungen statt Blumen und Kränzen Spenden für die Stiftung erbeten. Die Gelder wurden auch heuer für die bereits bekannten Projekte verwendet:

1.Unterstützung von Straßenkindern in Parnaiba (im Nordosten Brasiliens)
Brasiliens Wirtschaft steckt seit einiger Zeit in der Rezession und für wichtige Reformen fehlt das Geld. So hat sich an der ungleichen Verteilung des Reichtums bisher nichts verändert und nach wie vor gibt es sehr viele Menschen, die in extremer Armut und an Hunger leiden. Auch die sehr hohe Arbeitslosigkeit konnte kaum reduziert werden; die Inflation und die schlechte Gesundheitsversorgung setzt den Menschen ebenfalls zu.
Vor allem der Nordosten zählt zum Armenhaus Brasiliens. Bischof Alfredo Schäffler setzt sich nach wie vor als Leiter und Koordinator von Sozialzentren in seiner Diözese in Parnaiba dafür ein, dass hungernde Kinder täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt und betreut werden. Auch durch den Bau von Zisternen zum Sammeln von Trinkwasser wird den Menschen geholfen. Leider war – wie in den Vorjahren – auch 2015 ein sehr regenarmes Jahr, so dass das Wasser wieder äußerst knapp war. Die seit Jahren abnehmenden Niederschlagsmengen reduzieren die landwirtschaftlichen Erträge enorm. Für die Kinder ist es deshalb umso wichtiger, dass sie in den bestehenden Sozialzentren mit Nahrung und Wasser versorgt werden. Auch die Betreuung von schwangeren Frauen und die Versorgung von Babys und Kleinkindern mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ trägt zum Überleben der Kinder bei. Im Sozialzentrum „Sao Claudio“, das im Jahr 2010 von Stiftungsgeldern gebaut werden konnte, wurden neben der Versorgung und Betreuung von Kindern auch wieder Nähkurse für Frauen durchgeführt. Und durch die Vermittlung von Kleinkrediten konnten sie Nähmaschinen erwerben und dadurch zusätzliches Geld verdienen, was die Not der Familien linderte.

2.Unterstützung von Kindern in Simbabwe, Afrika:
Auch im Jahr 2015 müssen die Menschen in Simbabwe täglich ums Überleben kämpfen – die Situation hat sich noch einmal dramatisiert, weil 2015 eine große Dürre herrschte und in vielen Teilen des Landes die Ernten ausgefallen sind. In einem Brief des Jesuiten Dieter B. Scholz, SJ, der als Bischof in Chinhoyi wirkt, heißt es: „Wenn an den Ampelkreuzungen in der Hauptstadt Harare die Zahl der Straßenkinder plötzlich anschwillt, wissen wir: Der Hunger zieht wieder durchs Land. In Simbabwe fallen die Menschen ins Bodenlose, da sie mit keiner staatlichen Hilfe rechnen können. (…) Erst Dürre und monatelang kein Regen, dann zur falschen Zeit und am falschen Ort zu viel Regen. Ohne Ernte haben sie das ganze Jahr kein Einkommen und keine Nahrung. (…) Die Menschen sind so verarmt, dass sie ihre Kinder nicht mehr auf die Schulen schicken können, dass viele auch nicht ins Krankenhaus gehen, weil sie die Gebühr nicht aufbringen. Es ist also wirklich eine totale Verarmung.“ Die Jesuiten in Simbabwe verteilen in dieser Notsituation nun Essenspakete an Waisenhäuser, Schulen und Pfarreien (sie enthalten landestypische Grundnahrungsmittel: 20 kg Maismehl, 3,5 kg Bohnen, 750 ml Speiseöl, 2,5 kg Soja-Mais-Porridge, 2,5 kg Mahewu und kosten umgerechnet 24 Euro).
Auch die Arbeitslosigkeit ist immer noch extrem hoch, überall herrscht Mangelwirtschaft und die überstarke Inflation macht das Überleben zu einem täglichen Kampf. Es mangelt neben den Grundnahrungsmitteln an sauberem Trinkwasser und an medizinischer Versorgung. Die Immunschwächekrankheit Aids ist in Simbabwe weiterhin ein großes Problem – die Kombination von Armut und Aids setzt den Menschen sehr zu und viele Familienversorger sterben. Zurück bleiben die Alten und die Kinder. Die Kinder verlieren ihren familiären Halt, leben auf der Straße oder werden sogar ausgesetzt, können nicht mehr zur Schule gehen, da sie das geforderte Schulgeld und die Schuluniform nicht bezahlen können.

a) Unterstützung der Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“
Wie in den letzten Jahren wurde auch 2015 die Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von Harare finanziell unterstützt: Nach wie vor kommen etwa 150 Kinder täglich in die Suppenküche und bekommen hier ein warmes Essen und werden am Nachmittag betreut. Der Kinderhausverein Aham hat 2012 für die Suppenküche ein kleines Haus gekauft und neben der Suppenküche dort auch eine Nähwerkstatt eingerichtet. Mit den neun Nähmaschinen können Jugendliche eine Ausbildung machen. Es laufen noch Verhandlungen mit einem einheimischen Schuster (Joseph Bhanzi), der interessierten Jugendlichen das Schusterhandwerk beibringen könnte. Die Kinder und Jugendlichen haben hier Ansprechpartner. Soweit möglich, wird ihnen durch das Bezahlen von Schulgeld und einer Schuluniform der Schulbesuch ermöglicht. Auch für dringend benötigte medizinische Versorgung der Kinder werden Spendengelder ausgegeben.

b) Mbuya Nehanda Children’s Home
Wie im Vorjahr wurden auch Kinder in der ehemaligen Tabakfabrik in Mbuya Nehanda (etwa 40 Kilometer außerhalb von Harare) unterstützt. Das Waisenhaus wurde zwar von der Regierung „aufgelöst“ und ist seither offiziell geschlossenen, aber es leben hier weiterhin heimatlose Kinder – zur Zeit sind etwa 60 Kinder dort untergebracht: Straßenkinder aus der Großstadt und elternlose Kinder aus der ländlichen Umgebung. Bis heute hat niemand Verantwortung für diese Kinder übernommen. Die Ernährung ist mangelhaft und die ärztliche Versorgung fehlt ganz. Durch Spendengelder wird Essen für die Kinder bezahlt und teilweise wird es ihnen ermöglicht, in die Schule zu gehen. Vor allem Pater Konrad Landsberg, ein Jesuit, der seit über 40 Jahren in Simbabwe lebt und arbeitet, engagiert sich zusammen mit zuverlässigen Einheimischen für diese Kinder und achtet auf die gerechte Verteilung der Spendengelder. Eine Betreuerin, Mrs. Betty Mtero schrieb:“Wir versuchen, den Kindern Überlebenstechniken zu vermitteln: Mais und Gemüse anpflanzen; die Pflanzung betreuen; zur Schule gehen. Wir sind bei dieser Arbeit ganz darauf angewiesen, geeignete Hilfskräfte aus dem Lande zu finden und zu aktivieren.“

c) Die St. Rupert Mayer-Missionsstation in Simbabwe
Die St. Rupert Mayer-Missionsstation, die etwa 90 Kilometer südwestlich der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi liegt – wurde ebenfalls wieder unterstützt. Auf der Hauptstation gibt es neben einem Krankenhaus eine Grund- und eine Mittelschule mit etwa 700 Kindern und eine höhere Schule, die die Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Etwa 60 Schülerinnen und Schüler wohnen im Internat, weil sie zu weit weg von der Schule wohnen. Mit Stiftungsgeldern wurde z.B. Schulgeld für Waisen- und Halbwaisenkinder bezahlt, um so einen Schulbesuch erst zu ermöglichen. Durch die bereits erwähnte anhaltende Hungersnot wird jedoch auch die Unterstützung mit Grundnahrungsmitteln immer dringender, damit die Kinder überleben können.

Falls Sie Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

2016 | Benefizkonzert mit quattro stagioni

Blechbläser-Feuerwerk in der Aula der Realschule Manching
mit dem Blechbläserquartett „quattro stagioni“

Am 24. Juli 2016 spielte das Blechbläserquartett „quattro stagioni“ ein Benefizkonzert für die Claudius Bayerl Stiftung zur Unterstützung von Straßenkindern. Die Musiker Maria Stark und Wolfgang Eichenseher an der Trompete, Matthias Baunach an der Posaune und Lucas Krammer an Tuba und Bassposaune beherrschten ihre Instrumente meisterhaft und verstanden es, das Publikum mit einem sehr abwechslungsreichen Programm in ihren Bann zu ziehen. Dabei reichte die Musik von der Klassik – z.B. der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel – über volkstümliche Lieder aus dem 15. Jahrhundert (Heissa, Kathreinerle und Sur le pont d’Avignon) bis hin zu hervorragenden Arrangements bekannter Filmmelodien. Auch große Herausforderungen wie Bachs schnelles „Konzert in D-Dur nach Vivaldi“ spielten die Musiker mit Bravour. Lucas Krammer führte durch das Programm und erheiterte durch seine humorvollen Kommentare. Das Publikum belohnte die musikalische Meisterleistung mit langanhaltendem Applaus und wurde nach zwei Zugaben in die laue Sommernacht entlassen.
Die Spenden des Konzerts in Höhe von 1180.- € kamen wieder in voller Höhe Straßenkindern in Brasilien und Simbabwe zugute.

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2015 | Benefizkonzert

Am Sonntag, den 25. Januar 2015 um 17 Uhr spielte das Blasorchester Schrobenhausen ein Benefizkonzert für die Claudius Bayerl Stiftung. Dirigiert wurde das große Orchester von Rainer Maier und der Klarinettist Franz Schweiger führte das Publikum gekonnt durch den Abend.
Stimmungsvoll wurde zu Beginn der „Kurfürsten-Reitermarsch“ von Cuno Graf von Moltke geblasen. Anschließend ging es weiter mit dem anspruchsvollen „Aufzug der Meistersinger“ von Richard Wagner. Eine Blasorchesterfassung der Ouverture von Giuseppe Verdis Oper „Nabucco“ bildete den nächsten Höhepunkt in der Programmfolge. Mit dem Stück “Gypsy Dance” aus der Oper Carmen von Geoges Bizet“ konnte das Orchester die gesamte Palette der Schlaginstrumente einsetzen. Mit den wehmütig-dramatischen Melodien des „Gypsy-Dance“ von Georges Bizet aus der gleichnamigen Oper Verdis beendete das Orchester den ersten Teil des Abends.

Nach der Pause wurden Werke des Barockkomponisten Georg Friedrich Händel präsentiert: Eine Suite aus der „Wassermusik“, die 1717 bei einer Bootsfahrt auf der Themse uraufgeführt wurde. Hier spielten die Tenorhörner und Trompeten wunderbare Soloeinlagen. Kurz vor Schluss gab es noch eine moderne Fassung der „Feuerwerksmusik“ vom holländischen Komponisten Rieks van der Velde, bei der das Orchester auch seine Jazz- und Swingqualitäten zeigen konnte. Den Höhepunkt und zugleich Abschluss des Konzertabends bildete der Halleluja Chorus aus dem Oratorium „Der Messias“.

Das begeisterte Publikum dankte den Musikern für ihre brillante Leistung mit langanhaltendem Applaus und spendete 1770 €. Der Erlös kommt wieder in voller Höhe den geförderten Projekten der Claudius Bayerl Stiftung zugute.
Ganz herzlichen Dank an die Musikerinnen und Musiker und an Rainer Maier für diesen großartigen Musikgenuss!

Plakat Benefizkonzert Blasorchester Schrobenhausen

2014 | 13. Jahresbericht

Die Claudius Bayerl Stiftung wurde am 5.12.2001 als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes Claudius Bayerl ins Leben gerufen. Mit diesem dreizehnten Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten im Jahr 2014 dar. Das Spendenaufkommen in diesem Jahr lag bei etwa 21.500 €, was für die Unterstützung der Straßenkinder wieder einen großen Segen bedeutete. Herzlichen Dank an Alle, die mitgewirkt haben!

Für die nachfolgenden Aktivitäten im Jahr 2014 gebührt ein besonderer Dank:
der Familie Schweiger aus Oberstimm, die inzwischen schon „traditionell“ viele Barthelmarktbesucher auf ihrem Hof parken ließ und einen Obolus für die Stiftung erbat; es wurde wieder eine stattliche Summe für die Stiftungsarbeit erzielt der evangelischen Kirchengemeinde Manching, die die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes den Straßenkindern zugute kommen ließ – herzlichen Dank an Frau Pfarrerin Rüpplein, an den Kirchenvorstand und an die Kirchenbesucher an Luisa Haas, die wieder eine Kalenderaktion durchführte, um Spenden für die Straßenkinder zu sammeln. Auch 2014 gab es wieder mehrere „runde Geburtstage“ im Freundes- und Bekanntenkreis: statt Geschenken baten die Geburtstagskinder um eine Spende für die Straßenkinder.

Und einen ganz herzlichen Dank den vielen treuen Menschen, die die Stiftung im Jahr 2014 großzügig mit Geldbeträgen unterstützt haben. Die Gelder wurden auch heuer für die bereits bekannten Projekte verwendet:
1. Unterstützung von Straßenkindern in Parnaiba (im Nordosten Brasiliens)
In Brasilien waren am 26. Oktober 2014 Präsidentschaftswahlen und die Amtsinhaberin Dilma Rousseff konnte die Wahl knapp für sich entscheiden. Ein Wahlziel war die Reduzierung der Armut und der Ungleichheit in dem großen Land. Vor allem die Menschen in den ärmeren Regionen im Nordosten des Landes setzten die Hoffnung weiter auf sie. In Brasilien ist der Reichtum nach wie vor sehr ungleich verteilt. Die Zahl der extrem Armen und Hungernden ist etwas gesunken, doch da das Wirtschaftswachstum weggebrochen ist, konnte die sehr hohe Arbeitslosigkeit kaum reduziert werden. Auch die Inflation steigt weiter, die Gesundheitsversorgung ist nach wie vor äußerst schlecht und es mangelt weiter an Abwasser- und Kläranlagen.

Bischof Alfredo Schäffler setzt sich seit Jahrzehnten im Nordosten Brasiliens für arme Kinder ein. Als Leiter und Koordinator von Sozialzentren in seiner Diözese in Parnaiba werden täglich hungernde Kinder mit einer warmen Mahlzeit versorgt und dort betreut. Auch durch den Bau von Zisternen zum Sammeln von Trinkwasser wird den Menschen geholfen. Allerdings waren die Wasservorräte bedingt durch zurückgehenden Regen auch 2014 äußerst knapp; der Klimawandel wirkt sich sehr negativ auf diese Region aus. Die Niederschlagsmengen nehmen seit Jahren ab, was die kärglichen landwirtschaftlichen Erträge weiter verringert. Für die Kinder ist es deshalb umso wichtiger, dass sie in den bestehenden Sozialzentren mit Nahrung und Wasser versorgt werden.

Auch die Betreuung von schwangeren Frauen und die Versorgung von Babys und Kleinkindern mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ trägt ebenfalls sehr erfolgreich zum Überleben der Kinder bei. Im Sozialzentrum „Sao Claudio“ werden weiter Nähkurse für Frauen durchgeführt; durch die Vermittlung von Kleinkrediten wird es ihnen ermöglicht, eine Nähmaschine zu kaufen und sich dadurch zusätzliches Geld zu verdienen, was die Not der Familien lindern hilft und die Frauen mit Stolz erfüllt.

Unterstützung von Kindern in Simbabwe, Afrika:
Im Jahr 2014 hat sich die Situation in Simbabwe leider noch einmal verschlechtert, was kaum vorstellbar ist. Die Menschen müssen täglich ums Überleben kämpfen: die immer noch extrem hohe Arbeitslosigkeit, die Mangelwirtschaft und die Hyperinflation machen das Überleben zu einem täglichen Kampf. Es mangelt vor allem an Nahrung, sauberem Trinkwasser und medizinischer Versorgung. Auch die Immunschwächekrankheit Aids ist nach wie vor ein großes Problem – etwa 30 % aller jungen Erwachsenen sind HIV-positiv. Die Kombination von Armut und Aids setzt den Menschen sehr zu und viele sterben. Zurück bleiben die Alten und die Kinder. Die Kinder verlieren ihren familiären Halt, leben auf der Straße oder werden sogar ausgesetzt. Der Zugang zur Schulbildung bleibt solchen Kindern versperrt, da sie das geforderte Schulgeld und die Schuluniform nicht bezahlen können.

2014 wurden nachfolgende Projekte in Simbabwe finanziell unterstützt:
Die Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von Harare: Nach wie vor kommen etwa 150 Kinder täglich in die Suppenküche und bekommen hier ein warmes Essen und werden am Nachmittag betreut. Der Kinderhausverein Aham hat ein kleines Haus gekauft und neben der Suppenküche dort auch eine Nähwerkstatt eingerichtet, die nach wie vor gut ausgelastet ist. Auch ein Schuster (Joseph Bhanzi) ist dort inzwischen ehrenamtlich engagiert, um interessierten Jugendlichen das Schusterhandwerk beizubringen. Die Fahrradreparaturwerkstatt ist immer noch in der Planungsphase. Soweit möglich, wird den Kindern durch das Bezahlen von Schulgeld und einer Schuluniform der Schulbesuch ermöglicht. Auch für dringend benötigte medizinische Versorgung der Kinder werden Spendengelder ausgegeben.
Wie im letzten Jahr geschildert, wurde das Waisenhaus in der ehemaligen Tabakfabrik in Mbuya Nehanda (etwa 40 Kilometer außerhalb von Harare) von der Regierung „aufgelöst“: die Kinder und Jugendlichen wurden teilweise in andere Einrichtungen gebracht oder sich selbst überlassen. Inzwischen konnte mit einigen dieser Kinder Kontakt aufgenommen werden. Sie werden notdürftig unterstützt und es wird ihnen teilweise ermöglicht, in die Schule zu gehen. Möglich ist diese Unterstützung nur, weil engagierte und zuverlässige Einheimische mitarbeiten. Vor allem ein Jesuit, Pater Konrad Landsberg, der seit über 40 Jahren in Simbabwe lebt und arbeitet, engagiert sich für die Kinderbetreuung und achtet auf die gerechte Verteilung der Spendengelder.

Auch die St. Rupert Mayer-Missionsstation in Simbabwe, die der Jesuitenpater Karl Herrmann leitet, wurde 2014 wieder unterstützt. Die Mission liegt etwa 90 Kilometer südwestlich der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi. Auf der Hauptstation gibt es neben einem Krankenhaus eine Grund- und eine Mittelschule mit etwa 700 Kindern und eine höhere Schule, die die Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Etwa 60 Schülerinnen und Schüler wohnen im Internat, weil sie zu weit weg von der Schule wohnen. Mit Stiftungsgeldern wurde z.B. Schulgeld für Waisen- und Halbwaisenkinder bezahlt, um so einen Schulbesuch erst zu ermöglichen. Anderen wurde eine Nachhilfe in der Ferienzeit bezahlt, um erfolgreiche Schulabschlussprüfungen zu schreiben. Die Lehrer der Schule waren bereit, für 10 $ pro Tag Nachhilfeunterricht zu geben. Als Gegenleistung säuberten die Kinder das Schulgelände und entfernten dort Dornenbüsche.

Falls Sie Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

2013 | 12. Jahresbericht

Die Claudius Bayerl Stiftung wurde am 5.12.2001 als Vermächtnis unseres verstorbenen Sohnes Claudius Bayerl ins Leben gerufen. Mit diesem zwölften Jahresbericht stellen wir die Aktivitäten im Jahr 2013 dar. Das Spendenaufkommen in diesem Jahr lag bei stolzen 32000 €, was für die Unterstützung der Straßenkinder wieder einen großen Segen bedeutete. Herzlichen Dank allen, die mitgewirkt haben!

Am 27. Juli 2013 verstarb ganz plötzlich und unerwartet der Mitbegründer der Stiftung, Wenzel Bayerl. Die Stiftungsarbeit war ihm seit der Gründung ein äußerst wichtiges Anliegen. Mit ganzem Herzen und großer Freude engagierte er sich für Straßenkinder und war – auch durch den zweimaligen Besuch der Sozialzentren in Brasilien – von der positiven Wirkung der langfristigen Unterstützung zutiefst überzeugt. Genau einen Monat vor seinem Tod hielt er seinen letzten Vortrag in Pobenhausen mit dem Thema: „Armut im Paradies. Brasilien einmal anders“ in dem er über die Situation im Nordosten Brasiliens referierte.

Wir als Angehörige waren und sind überwältigt von den vielen Spenden anlässlich des Todes von Wenzel und danken allen auch an dieser Stelle noch mal ganz herzlich dafür! Die Stiftungsarbeit werden wir in gewohnter Weise fortführen.

Für die nachfolgende Aktivitäten im Jahr 2013 gebührt ein besonderes Dankeschön:

* der Familie Schweiger aus Oberstimm , die wieder viele Barthelmarktbesucher in ihrem Hof parken ließ, um einen Obolus für die Stiftung bat und wieder eine stattliche Summe für die Stiftungsarbeit erzielte

* allen Spenderinnen und Spendern anlässlich des Vortrags von Wenzel Bayerl in Pobenhausen am 27. Juni 2013

* der evangelischen Kirchengemeinde Manching, die die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes den Straßenkindern zugute kommen ließ – herzlichen Dank an Frau Pfarrerin Rüpplein, an den Kirchenvorstand und an die Kirchenbesucher

* an Luisa Haas, die durch unterschiedliche Aktionen wieder um Spenden für die Straßenkinder bat

* dem „Bruder-Konrad-Kindergarten“ in Pielenhofen, der wiederholt für die Straßenkinder spendete

* Auch dem Zentrum für Zahnmedizin in Baar-Ebenhausen gebührt großer Dank: Seit Gründung der Stiftung unterstützen sie die Straßenkinder sehr großzügig mit Spenden und unterschiedlichen Maßnahmen; in diesem Jahr arbeiteten die Zahnärzte in ihrer Praxis einen Tag lang unentgeltlich und spendeten die Einnahmen für die Straßenkinder

* Erfreulicherweise gab auch es wieder einige „Geburtstagskinder“, die anlässlich ihres runden Geburtstags im Freundes- und Bekanntenkreis statt Geschenken um eine Spende für die Straßenkinder baten.

Neben diesem besonderen Engagement einzelner Personen und Gruppen waren es wieder viele Menschen, die privat gespendet haben! Ein herzliches Vergelt´s Gott für diese Großzügigkeit.

Die Spendengelder wurden auch im Jahr 2013 für die bereits bekannten Projekte verwendet:

Unterstützung von Straßenkindern in Parnaiba (im Nordosten Brasiliens)

In Brasilien herrscht immer noch eine große Armut, vor allem bedingt durch eine sehr hohe Arbeitslosigkeit. Etwa 50 Millionen Menschen leben in absoluter Armut und noch immer haben über 80 Millionen Menschen keine Abwasser- und Kläranlagen; etwa zehn Prozent der Bevölkerung gelten als unterernährt. Der Nordosten Brasiliens wird als Armenhaus des Landes bezeichnet. Bischof Alfredo Schäffler setzt sich als Leiter und Koordinator der Sozialzentren in Parnaiba seit Jahrzehnten für arme Kinder in seiner Diözese ein: In den bestehenden Sozialzentren werden täglich hungernde Kinder mit einer warmen Mahlzeit versorgt und dort betreut. Auch durch den Bau von Zisternen zum Sammeln von Trinkwasser soll dem Hunger Einhalt geboten werden. Allerdings wirkt sich der Klimawandel sehr negativ auf die Niederschlagsmengen aus. Im letzten Jahr fiel sehr wenig Regen, die Dürreperioden nahmen weiter zu und die Wasservorräte sind deshalb äußerst knapp. Dies ist ein sehr ernstes Problem für die Menschen, da die kargen landwirtschaftlichen Erträge dadurch noch weniger werden. Für die Kinder war es deshalb um so wichtiger, dass sie in den bestehenden Sozialzentren mit Nahrung und Wasser versorgt wurden.

Die Betreuung von schwangeren Frauen und die Versorgung von Babies und Kleinkindern mit dem sogenannten „Vitaminbrei“ wird weiter erfolgreich durchgeführt und schützt die Kinder vor Unterernährung und Krankheiten. Auch die im Sozialzentrum „Sao Claudio“ durchgeführten Nähkurse für Frauen werden sehr gut angenommen. Den Frauen wird es ermöglicht, durch die Vermittlung von Kleinkrediten eine Nähmaschine zu kaufen und sich dadurch zusätzliches Geld zu verdienen, was die Not der Familien etwas lindert.

Unterstützung von Kindern in Simbabwe, Afrika:

Bei den Mitte 2013 durchgeführten Parlaments- und Präsidentenwahlen in Simbabwe wurde Präsident Mugabe, der seit mittlerweile zwei Jahrzehnten im Amt ist, wieder bestätigt. Die befürchteten Menschenrechtsverletzungen und die Zunahme politischer Gewalt waren diesmal Gott sei Dank jedoch sehr gemäßigt. Allerdings leiden die Menschen in Simbabwe weiter an Mangelwirtschaft, an Hyperinflation und Arbeitslosigkeit und müssen täglich ums Überleben kämpfen. Zur Zeit sind über 90 % der Menschen arbeitslos – eine kaum vorstellbare Zahl. Die Bevölkerung kann nur überleben mit Kleinhandel oder durch die Unterstützung von Verwandten aus Südafrika oder Großbritannien. Viele Männer verlassen ihre Familien, um auf die Suche nach Arbeit zu gehen; zurück bleiben überforderte Frauen, die ihre Kinder nicht mehr ernähren können. Die Kinder verlieren ihren familiären Halt, leben auf der Straße oder werden auch ausgesetzt. Auch der Zugang zur Schulbildung bleibt solchen Kindern versperrt, da sie das geforderte Schulgeld und die Schuluniform nicht bezahlen können. Neben der ausgesprochen schwierigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lage wird die Bevölkerung regelmäßig von Durchfallepidemien, aber auch durch Typhus- und Cholera-Epidemien bedroht. Es mangelt an allem, vor allem an Nahrung, sauberem Trinkwasser und Medizin. Die Immunschwächekrankheit Aids grassiert weiterhin; 30 % aller jungen Erwachsenen sind HIV-positiv.

Auch 2013 wurden nachfolgende Projekte in Simbabwe finanziell unterstützt:

1. Die Suppenküche „Trust Lord Orphan Care“ in Kambuzuma, einem Stadtteil von Harare:

Etwa 150 Kinder bekommen hier täglich ein warmes Essen und werden am Nachmittag betreut. Der Kinderhausverein Aham hat inzwischen ein kleines Haus gekauft, um nicht nur die Suppenküche dort unterzubringen, sondern auch Platz zu schaffen für eine Nähwerkstatt. Die Jugendlichen sind begeistert vom Nähen. Die geplante Fahrradreparaturwerkstatt konnte bisher noch nicht umgesetzt werden, jedoch gibt es Kontakt zu einem Schuhmacher, der die Jugendlichen möglicherweise ausbilden kann. Es bleibt zu hoffen, dass sich aus der Suppenküche langsam ein Kinder- und Jugendzentrum für Waisen und vernachlässigte Kinder entwickelt. Ein Ältestenrat begleitet das Projekt weiterhin zuverlässig und engagiert.

2. Waisenhaus in der ehemaligen Tabakfabrik in Mbuya Nehanda (etwa 40 Kilometer außerhalb von Harare):

Während die Suppenküche in Kambuzuma sich sehr positiv entwickelt, hat sich die Situation im Waisenhausprojekt in der ehemaligen Tabakfabrik dramatisch verschlechtert. Trotz vieler Bemühungen (z.B. Anlegen eines Gemüsegartens und unterschiedlicher Renovierungen) sind die Missstände eher größer geworden. Das vom Staat angestellte Personal bekam schon jahrelang keinen Lohn mehr und war äußerst demotiviert, sodass das Waisenhaus vom Sozialministerium von einem Tag auf den anderen geschlossen wurde. Bei uns nicht vorstellbar, wurden die Kinder und Jugendlichen teilweise auf die Straße gesetzt und verstreuten sich in der Gegend, teilweise wurden sie in andere Einrichtungen gebracht. Inzwischen versuchen einige Sozialarbeiter, die auf der Straße lebenden Kinder wieder zu finden. Es wird versucht, sie notdürftig zu unterstützen. Der Gemüsegarten liegt brach und das Gelände ist verlassen.

3. St. Rupert Mayer-Missionsstation in Simbabwe

Das dritte Projekt in Simbabwe, die St. Rupert Mayer-Missionsstation, die Pater Karl Herrmann leitet, wurde ebenfalls wieder unterstützt. Die Mission liegt etwa 90 Kilometer südwestlich der Provinz- und Bischofsstadt Chinhoyi. Auf der Hauptstation gibt es ein Krankenhaus mit 80 Betten, eine Grund- und eine Mittelschule mit etwa 700 Kindern und eine höhere Schule, die die Jugendlichen bis zum Abitur besuchen können. Etwa 60 Schülerinnen und Schüler wohnen im Internat, weil sie zu weit weg von der Schule wohnen. Vor allem aufgrund der Aidsseuche sind sehr viele dieser Schulkinder Waisen, die ohne Unterstützung keine Schule besuchen könnten.

Falls Sie Fragen, Anregungen und zusätzliche Informationen möchten, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.